
Art Director Danny Schuster, Foto: (c) Jannike Stelling
Zu einem stimmigen Gesamtbild musikalischer Natur gehört nicht nur der gute Sound, sondern auch das Artwork. Egal ob früher im Plattenladen oder heute bei den Streamingdiensten – ein gutes Cover überzeugt manchmal dann doch in neue Musik reinzuhören.
Aus diesem Grund unterhalten wir uns mit kreativen Köpfen, um herauszufinden, was ein gutes Cover ausmacht. Dieses Mal haben wir uns mit dem Grafiker Danny Schuster von ‚Büro Farbe‘ unterhalten.
Danny hat das Artwork des „What’s Goes“-Album von den Orsons gestaltet. Dabei haben die Standard-CD, die iTunes-Version und die Vinyl-Editon jeweils unterschiedliche Cover erhalten. Die Fotos prägen alles, was mit dem Album zu tun hatte – egal ob es sich um Box, die Website oder ein Teil der Musikvideos handelt.
Interview mit Danny Schuster
Wie kam die Zusammenarbeit mit „Die Orsons“ zustande?
Durch einen alten Studienfreund und Fotografen, der einzigartige Nico Wöhrle, der die Jungs beinahe schon aus Kindertagen kennt.
Hast du vor „What’s goes“ bereits andere Cover gestaltet?
Yes, und zwar das Album „Das Chaos und die Ordnung“, ebenfalls von den Orsons. Aber dabei sind meine von mir favorisierten Entwürfe letztlich leider in der Schublade gelandet.

Die Orsons – „What Goes“ Album Cover
Die komplette Box, die Website, teilweise auch die Musikvideos – alles spielt zusammen mit dem rot und mintgrün des Plattencovers. War der rote Faden von Anfang an so geplant?
Bereits bei der Arbeit am Cover-Artwork für „Das Chaos und die Ordnung“ hatte Maeckes eingebracht, sich auf bestimmte Farben zu konzentrieren. Damals war rosa, blau, grün und jetzt eben rot und grün. Diese Entscheidung macht es einfacher, eine Linie erkennen zulassen und steckt einen Rahmen ab, womit das Entwickeln der Motive zusätzlich Spaß gebracht hat.
Video: Die Orsons – Papa Willi und der Zeitgeist
Woher kam eigentlich die Idee mit dem Feuerwehrauto? Habt ihr es wirklich angezündet?
Das Album handelt gewissermaßen vom Scheitern und davon, wie man im Falle des Scheiterns damit umgeht. Ein großes Thema in der heutigen Zeit wie ich finde, wo doch alles immer „super nice, easy und selbstverwirklichend“ ist – haha!
Na auf jeden Fall kam dann irgendwann das Bild der Feuerwehr auf. Und mal ehrlich, was könnte Scheitern besser symbolisieren, als eine brennende Feuerwehr. Das Shooting war auf jeden Fall eine herrliche Sauerei.
Wolltest du schon immer „Irgendwas mit Medien“ machen?
Ja, tatsächlich. Ich bin so richtig geradlinig, und beinahe kitschig in die Fußstapfen meines Dads getreten, der zu seiner Zeit noch Schriftsatz mit Bleibuchstaben gelernt hat. Er hat mir gezeigt wie ich mir meine eigene Visitenkarte gestalte, als ich noch ein kleiner Junge war – sie sah vermutlich schlimm aus.
Ist es für dich wichtig, dass du dich mit der Musik identifizieren kannst?
Absolut! Alles andere würde sich im Entwurf widerspiegeln.
Was inspiriert dich am meisten?
Oha, das kann ich nicht sagen. Im Prinzip könnt es alles mögliche sein – kommt immer darauf an, wofür ich gerade Inspiration brauche.
Gibt es ein Cover-Artwork, was du wirklich gut findest?
Gut gefällt mir momentan die Reihe von Tourist. Die EP „Wash“, „Live from Corsica Studios“ und die „Single We stayed Up all Night“.

„Wash“ EP by Tourist
Das Making Of zum Artwork von „What’s Goes“ gibt es hier zu sehen:
Der Beitrag „Das Shooting war auf jeden Fall eine herrliche Sauerei“ – Interview mit Danny Schuster über sein Cover-Artwork der „What Goes“ LP für die Orsons erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.