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Interview: Brenk Sinatra über seine Kollabo LP „Which Way Iz West“ mit MC Eiht + Album Stream

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In der Kategorie “5 Fragen zum Album” stellen wir euch ausgewählte Musik-Künstler und ihre bald erscheinenden oder vor kurzem veröffentlichten Alben vor. Grundlage sind fünf kurze Fragen, die sich rund um das Release drehen.

Kollabos mit US-Künstlern sind heutzutage nichts besonderes mehr. Oftmals bleibt es allerdings bei der einen Zusammenarbeit. Per Zufall kam es vor ein paar Jahren zu einer interessanten Kollabo, die letzten Freitag endlich veröffentlicht wurde: MC Eiht – „Which Way Iz West“. Bis auf drei Ausnahmen wurde das gesamte Album von Brenk Sinatra produziert, der nun dadurch Gehör bei der vereinten Hip-Hop-Elite aus den USA findet: Snoop Dogg, Kendrick Lamar, Nas, Dr. Dre, J. Cole, Scarface, The Game, IceCube und viele mehr sind beigeistert von der Arbeit des österreichischen Musikproduzenten, DJ und Komponisten. Wir sprachen mit ihm über die LP, ihre Entstehung und alles drumherum.

Album Facts

  • 15 Tracks
  • Produziert von Brenk Sinatra & DJ Premier
  • Features: WC, B-Real, Xzibit, Kurupt, Lady Of Rage, MayLAy, Big Mike, The Outlawz, Bumpy Knuckles (a.k.a. Freddie Foxxx) & Compton’s Most Wanted.
  • Releasedate: 30. Juni 2017

Interview

Wie man weiß, hat MC Eiht – ohne es zu wissen – auf einen deiner Beats gerappt und die Tracks dann auf seine MySpace-Seite gestellt. Dennoch ist der Weg doch recht weit bis zu einer Kollabo auf Albumlänge, oder? Wie hat sich die Zusammenarbeit ergeben?

Den Beat, von dem du sprichst, habe ich ursprünglich an King Tee geschickt, den ich damals auch über MySpace kennengelernt habe. Nachdem er mir in die Comments geschrieben hat, kamen wir in Kontakt und ich habe ihm eine Beat-CD geschickt. Auf einen dieser Beats hat dann MC Eiht eine Diss-Nummer aufgenommen und ins Netz gestellt. Daraufhin hab’ ich ihn angeschrieben und so ist alles entstanden.

Das Ganze ist mittlerweile schon acht Jahre her. Der Weg bis zum Album war – wie man an der Zeit schon sehen kann – ein sehr langer und nicht gerade einfacher. Aber das Ding ist jetzt endlich draußen.

Bei einem solchen Projekt über mehrere tausende Kilometer hinweg: Wie kann man sich die Zusammenarbeit vorstellen?

Ich habe MC Eiht bisher zweimal persönlich getroffen. Einmal in Losone (Schweiz) und einmal habe ich ihn zu Hause in Los Angeles besucht. Insofern ist fast alles über E-Mail und per Skype gelaufen. Natürlich ist es immer besser sich im Studio zu treffen, Ideen auszutauschen und nicht immer alles herunterschreiben zu müssen – auch weil dadurch so einiges an Emotionen verloren geht.

Auch das Beatspicken ist so eine Sache: Ich habe über all die Jahre hinweg schon Beats verschickt, die dann auch berappt wurden, aber trotzdem ist es noch immer ein Ratespiel: Wie ist der Rapper gerade drauf? Erwischt man den Mood, den er gerade hat? Gerade da ist es besser zusammen im Studio zu sein. Dennoch kenne ich es nicht anders. Ich habe bis auf wenige Ausnahmen bisher alles übers Internet gemacht – von deutschen Rappern bis eben MC Eiht. Geht immer besser, aber es hat schon alles funktioniert.

Wie lange habt ihr an dem Album insgesamt gearbeitet? Ich kann mich da an einen Kommentar aus September 2015 namens „Diesmal wirklich.“ erinnern.

Ich war da immer an Preemo gebunden und habe immer das gesagt, was sie mir gesagt haben.

Wie lange wir daran gearbeitet haben, kann ich nicht wirklich sagen. Wir haben ständig Material gesammelt, aufgenommen, Demos gemacht und sie dann Preemo geschickt. Das ging auf den Fall vier bis fünf Jahre lang so, bis wir ungefähr 50 Songs hatten. Ich glaube, dass ich die meisten Beats, die auf dem Album sind, um 2010 gebaut habe. Es ist natürlich schade, wenn man weiß, dass sich US-Rapper mit Rang und Namen Beats von mir anhören, die mehrere Jahre alt sind – schon alleine durch „Geah Campaign“.

Trotzdem bin ich natürlich happy, dass es rauskommt und wir weitermachen können. Wir haben sehr viel Material für das nächste Album, was wohl schneller gehen wird.

Gibt es einen Song, der dir ganz besonders am Herzen liegt oder zu dem du eine ganz spezielle Beziehung hast?

Generell habe ich zu ganz vielen Liedern, egal ob ich sie produziert habe oder nicht, eine besondere Beziehung, da sie für mich eine Art Soundtrack des Lebens darstellen. Musik ist da das Bindeglied.

Jeder Song auf dem Album ist etwas Besonderes, aber trotzdem würde ich das Outro „You Nia’z“ an dieser Stelle erwähnen wollen. Aus dem simplen Grund, dass MC Eiht hier aus vollstem Herzen rappt, was man das sofort hört und spürt. Man sollte da auf jeden Fall genau hinhören, was er sagt. Für mich das beste Outro, was ein Album haben kann.

Hattest du auch Einfluss auf den Titel und das Artwork und kannst uns eventuell sagen welcher Grundgedanke dahintersteckt?

Ja, hatte ich. Ich hatte sogar Einfluss auf das Label „Blue Stamp“. Ich habe ihm irgendwann einen Beat geschickt, der damals den Arbeitstitel „Blue Stamp“ getragen hat und dann auf unserer offiziellen EP „Keep It Hood“ (2013) gelandet ist.

Einfluss auf das Cover hatte ich insofern, dass der Designer des Covers, Imun, ein alter Freund von mir ist. Imun hat schon die Cover von Azad und Bozz Music designt. Mittlerweile ist er für die Artworks und die Videos von den Azzlackz zuständig.

Wir haben ihm bewusst kein Cover vorgeschlagen auf dem sein Kopf zu sehen war, sondern alles ist etwas subtiler. Unser Ziel war es, dass man direkt an einen Classic denken soll. Wenn man sich nun das Endprodukt ansieht, mit der Silhouette von Kalifornien, der etwas typischen Verhaftung-Szene, den Blaustich und den Rand, glaube ich, dass wir es geschafft haben.

Der Titel „Which Way Iz West“ wiederum war Eiht’s Idee. Ich fand die Idee ziemlich cool, gerade weil er findet, dass die Westcoast nicht richtig representet wird. Was damals schlimmer war als jetzt, da es mittlerweile gute neue Acts gibt.

Kannst du uns zum Schluss noch eine kleine Anekdote rund um die LP erzählen?

Da gibt es viele. Ich wüsste jetzt spontan keine Story, die ganz besonders spannend oder lustig ist, aber mein erster Besuch bei ihm war schon krass. MC Eiht ist in L.A. so etwas wie ein Hero, was ich ziemlich geil finde. Gar nicht so „Groupie-mäßig“, stattdessen hat ihm jeder eine kurze Story über seine Alben und was sie einem bedeuten, erzählt. Ein OG-Status, durch und durch.

Er wohnt ungefähr eine Stunde außerhalb von L.A. – fast schon in der Nähe von San Diego. Ich bin in den sog. „Kick It-Spot“ reingekommen – ein Ort, wo er mit seinen Jungs chillt und trinkt – und das erste, was mir aufgefallen ist, waren seine Gold- und Platin-Auszeichnungen, die verstaubt auf dem Boden gelegen haben. Er hat sie zwar mitgenommen, aber sie sind ihm nicht wichtig, was ich sehr cool finde. In meiner Doku „Cali Sessions“ kann man kurz sehen wie wir sie abstauben und hochhalten.

Was in diesem Raum noch sehr speziell war, es standen fünf Fernseher dort, in denen jeweils ein anderes Football-Spiel lief. Eiht ist ein Riesen-Footballfan, trainiert auch ein Team in Snoop’s Youth Football League und jedes Mal wenn etwas passiert ist, hat er alles gestoppt und geschaut wie der Stand ist usw.

Album Stream

Album Cover + Tracklist

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01. Shut ‘Em Down Feat. The Outlawz
02. Represent Like This Feat. WC & DJ Premier
03. Compton Zoo
04. Heart Cold Feat. Lady Of Rage
05. Pass Me By Feat. B-Real
06. Runn The Blocc Feat. MayLAy (prod. by DJ Premier)
07. Gangsta Gangsta Feat. Kurupt
08. Got That
09. Medicate Feat. Xzibit
10. Born To Hustle Feat. Big Mike
11. Sittin’ Around Smokin‘
12. As I Proceed
13. Last Ones Left Feat. Compton’s Most Wanted & DJ Premier (prod. by DJ Premier)
14. 4 Tha OG’z Feat. Bumpy Knuckles (prod. by DJ Premier)
15. You Nia’z

Videoclips

Clip: „Compton Zoo“

Clip: „Represent Like This“

Der Beitrag Interview: Brenk Sinatra über seine Kollabo LP „Which Way Iz West“ mit MC Eiht + Album Stream erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.


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