In der Kategorie “5 Fragen zum Album” stellen wir euch ausgewählte Musik-Künstler und ihre bald erscheinenden oder vor kurzem veröffentlichten Alben vor. Grundlage sind fünf kurze Fragen, die sich rund um das Release drehen.
Das erste Interview mit Cence ist mittlerweile über drei Jahre her und man kann ihn guten Gewissens als einen Freund des Hauses bezeichnen. Seine melodiösen Tracks gehen stets schnell und angenehm ins Ohr. Am nächsten Freitag erscheint seine neue EP „Sativa“ – allerhöchste Zeit für ein Interview.
Facts
- 5 Tracks
- Produziert von Ashot Beatz, AsadJohn, Dan Da Man, Raaspied und Tapekid
- Releasedate: 30. Juni 2017
Interview
Welcher Grundgedanke steckt hinter dem Titel und dem dazugehörigen Artwork?
Ich rauche einfach viel lieber Sativa als Indica, weil ich dann mehr Bock habe zu produzieren oder zu schreiben. Es knallt mich nicht einfach nur aus der Umlaufbahn, sondern motiviert mich etwas zu tun und regt das Querdenken an. Genau das sollen die Songs auf meiner EP auch tun. Es ist zwar Musik zum Runterkommen, die auch einfach nebenbei laufen kann, aber sie kann auch Energie geben, inspirieren, dich auf andere Ansätze und Perspektiven bringen, anstatt dich nur stumpf aus der Realität zu ziehen.
Die Gestaltung des Artworks habe ich komplett Cover-Künstler Karlifetz überlassen. Er hat bei jedem seiner Cover nochmal seinen eigenen, kreativen Ansatz.
Karlifetz: Das Artwork sollte simpel und wiedererkennbar die farbliche Grundebene zu der Materie an sich darstellen. Ein energetisches klares Grün, was auch die natürlichste Farbe fürs Auge ist. Aber eigentlich war ich einfach nur high und hab gemacht.
Du hast mit einer Handvoll Produzenten zusammengearbeitet und dich gegen Features entschieden. Wie kam es dazu?
Ich kannte alle Produzenten schon vorher privat oder über andere Projekte, bei denen ich das Mixing gemacht habe. Einzige Ausnahme ist AsadJohn – Tighty (Interview) hat mir eher zufällig einen Beat von ihm gezeigt, ich habe direkt den Song „Niemand“ darauf geschrieben und ihn danach erst kennengelernt.
Obwohl jeder der Beats von einem anderen Produzenten stammt und seinen eigenen Stil hat, ist die EP sehr rund geworden. Die Jungs haben alle wirklich krasse Beats abgeliefert!
Ich glaube jeder Künstler muss sich erst einmal selbst definieren und den Leuten da draußen vorstellen. Bei Zusammenarbeiten beeinflusst man sich immer bis zu einem gewissen Grad gegenseitig, was auf jeden Fall Spaß macht und neue Impulse gibt. Ich wollte aber auf der Sativa EP meine eigene künstlerische Vision weiter ausformen, ohne Kompromisse eingehen zu müssen. Bald werde ich aber auch wieder ein paar Feature-Songs rausbringen.
Wie verlief eine typische Aufnahmesession von dir und wie lange hast du daran insgesamt gearbeitet?
Erstmal einen rauchen und dann high in die Booth. Ich bin bei der Aufnahme meistens alleine im Studio und probiere sehr viel aus, manchmal verändere ich die Melodie nochmal komplett, oder ändere was am Text. Ich glaube den ersten Song habe ich vor einem Jahr geschrieben und das erste Video Anfang 2017 gedreht, das zweite vor etwa einem Monat. Es ist schwer zu sagen, wie lange ich effektiv an der EP gearbeitet habe, weil ich parallel auch an anderen Projekten sitze, z.B. Auftragsproduktionen oder Mix & Master für Label-Kollegen.
Gibt es einen Song, der dir ganz besonders am Herzen liegt oder zu dem du eine ganz spezielle Beziehung hast?
Ja auf jeden Fall – „Niemand“ ist der bisher persönlichste Song, den ich veröffentliche. Es geht um den Fakt, dass sich alles von heute auf morgen ändern kann, sowohl positiv als auch negativ. Ich verarbeite Erfahrungen, die mich in den letzten Jahren sehr belastet, aber letztendlich zu den richtigen Entscheidungen gebracht haben. Dieser Song erinnert mich selbst immer wieder daran, dass ich mir den Kopf nicht mit Dingen ficken sollte, die ich nicht ändern kann und dass man auch mit sehr wenig glücklich sein kann, solange man kontinuierlich an seinen Zielen arbeitet.
Gibt es noch etwas, dass du unbedingt zur EP sagen willst?
Kauft sie euch. (lacht)
Snippet: „Sativa“
Album Cover + Tracklist
01. Gönner
02. Niemand
03. GuMo
04. Groove
05. Glaub dran
Der Beitrag Interview: Cence über seine EP „Sativa“ erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.