Samy Deluxe und Chefket sind die Chefbaus und haben sich im Studio eingeschlossen. Herausgekommen ist eine EP mit einem für die beiden eher ungewohnten Sound: Trap. Können sie auch auf neuen Wegen überzeugen?
Short Facts
- 5 Tracks
- Features: Lary
- produced by Jimmy Torrio & Beatgees
- Releasedate: 12. September 2016
Einleitung
Man kann sich der EP auf zwei Arten nähern: So tun, als wüsste man nicht, wer da im Mercedes durch Kreuzberg fährt und den Vibe sprechen lassen oder man legt jedes Wort auf die Goldwaage. Ich gehe die fünf Tracks einmal so spontan an, wie sie um die Ecke gekommen sind.
Natürlich erwartet man einen anderen Sound, wenn zwei etablierte Rapper wie Chefket und Samy Deluxe zusammenkommen und sich locker machen, aber nachdem ich das Video zu „WasAbi“ gesehen habe, war ich trotzdem gespannt, ob sie diesen schmalen Grat zwischen Trap-Adaption und Persiflage gehen.
Review
Der erste Track „Subtil in your face“ beginnt mit einem schräg singenden Auto-Tune überzogenen Chefket (Interview) und wahllos gewählten „In your face“-Vergleichen. Leider ist der Track aufgrund des Refrains eher nervig, obwohl die Parts astrein gerappt sind und auch Zeilen wie „Deutscher Rap ist auf die Shisha-Bahn geraten“ mich auch nach mehrmaligen Hören zum Schmunzeln bringen. „Tut mir nicht leid“ ist da schon etwas zugänglicher, aber im Gegensatz zum ersten Track doch unspektakulärer bzw. leider weniger Trap-klischeebehafteter.
Es folgt mit „WasAbi“ der erste Höhepunkt der EP. „Ferrari, Bugatti, Armani, Wasabi, Tsunami, Punani, Sucuk, Salami, Tzaziki…,“ ganz egal ob sie etwas verspotten wollen oder nicht, wenn Samy und Chefket mit Auto-Tune und auf einem düsteren Instrumental mit zitternden Hi-Hat-Salven planlos Wörter aneinanderreihen, ist das eine unterhaltsame Kombination. Auf „Cracky Brown“ feat. Lary (Artist Feature #138) geht es außerdem um Frauen, die auf ihre Mütter gehört haben und sich in die Küche stellen. Nicht um ihrer Familie Essen zu machen, sondern um Crack zu kochen. Endlich macht der absichtlich schräge Gesang auch Spaß anzuhören, ehe der letzte Track „Ay Ran“ doch wieder an mir vorbeifliegt.
Fazit
Es ist wenig überraschend, dass auf es „Gute Nacht“ sauber geflowte Parts gibt und man weiß welche Elemente ein typischer Trap-Song besitzen muss. Doch trotz der zwei wirklich guten Tracks klingt das Gesamtprodukt für mich wie eine schlechte Satire, da es weder zu trashig ist noch gut umgesetzt wurde. Am Ende dringen doch die eigentlichen Trademarks der beiden durch, die sich für mich einfach nicht mit diesem Sound vertragen. Trotz allem hört man den Spaß, den sie bei den Aufnahmen hatten, in jeder Sekunde.
DOWNLOAD: „Gute Nacht“ EP by Chefbaus (Chefket & Samy Deluxe)
Tracklist
01. Subtil in your face
02. Tut mir nicht leid
03. Tipp: WasAbi
04. Tipp: Cracky Brown feat. Lary
05. Ay Ran
Der Beitrag Chefbaus (Chefket & Samy Deluxe) – „Gute Nacht“ EP (Review & Download) erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.