5 Fragen zum Album: DJ Lukutz –„Funkverteidiger & Friends Remix LP“

In der Kategorie “5 Fragen zum Album” stellen wir euch ausgewählte Musik-Künstler und ihre bald erscheinenden oder vor kurzem veröffentlichten Alben vor. Grundlage sind fünf kurze Fragen, die sich rund um das Release drehen.

Heute haben wir DJ Lukutz zu Gast, der am Freitag sein neues Album „Funkverteidiger & Friends Remix LP – Some music for your Countach!“ veröffentlichen wird. Wir sprachen mit dem Wahlhamburger über allerlei Themen zu seiner neuen LP.

Album Facts

• 20 Tracks
• Mit dabei: Toni L, Mase, Slowy, Sonne Ra + more
• Releasedate: 19. Februar 2016
• Label: Funkverteidiger
• Formate: Vinyl, Tape, Digital
• Sonstiges: Das Tape ist Limitiert auf 150 Stück (Download Code anbei)

Bei deinem neuen Tape handelt es sich um eine Remix Compilation, die den Titel „Some music for your Countach!“ trägt. Wie bist du auf den Titel gekommen und welche Idee steckt dahinter?

In den letzten sechs Jahren, in denen ich nun ein Teil der FV-Gang bin, haben mich viele meiner Crew-Mitglieder versucht dazu zu bewegen ein Mixtape zu machen. Nur fehlte mir immer eine freshe Idee. Anfang des letzten Jahres habe ich dann angefangen, speziell Musik aus den 80ern zu diggen. Atlantic Starr, Cameo usw.

Da ich großer Cineast bin und besonders auf Trash aus den 80ern abfahre, hat mich das irgendwie gepackt. Gleichzeitig habe ich angefangen erste Beats zu bauen. Da ich bei Mixtapes immer die Remixe der DJs am interessantensten finde, hab ich versucht darauf hinzuarbeiten und etwas ähnliches zu machen. Der Titel deutet den Lamborghini Countach an – für mich das Symbol der 80ies!

Foto: (c) Mr.choppers (eigenes Werk), CC BY-SA 3.0, $3

Wie lief der Produktionsprozess ab und wie lange hast du insgesamt an der LP gearbeitet?

Inhaltlich habe ich ca. drei Monate daran gesessen. Nach diesen drei Monaten hatte ich ca. 30 Remixe zusammen,die wir den Sommer über im Auto gepumpt haben. Allen, denen ich die Teile gezeigt habe, haben die Remixe abgefeiert, weil die alten Songs plötzlich einen komplett anderen Drive hatten. Irgendwie klang das Ganze so rund, dass es eher wie ein Album, als wie ein Mixtape klang.

Das war der Punkt, an dem ich mich dazu entschied eine Doppelvinyl pressen zu lassen. Da auf eine Doppel-LP ja „nur“ 60 min passen, habe ich nur die besten 18 Remixe plus Intro und Outro gepickt. Damit ging dann die eigentlich Arbeit los. Alles musste gemischt werden und ein Cover musste her. Da ich nicht mischen konnte, holte ich mir meinen Kumpel Kleeninsky mit ins Boot, ein junger Musiknerd, Beatbauer und ein guter Saufatze von mir. Er hat auch so ca. die Hälfte der Songs gemischt und ich konnte mir viel von ihm abgucken und lernen. Da er noch in andere Dinge eingespannt war, konnte er nicht immer so, wie ich es wollte, also habe ich mich nach den ersten Sessions selbst rangesetzt und mir das mischen, mit dem Input den mir Kleeninsky gegeben hat, beigebracht, zumindest soweit, dass es für meine Platte gereicht hat.

Insgesamt gingen dann wieder ca. vier Monate ins Land und da ich im Sommer lieber 24h draußen bin, anstatt im Studio zu hängen, hat sich vieles heraus gezögert. Am Ende hat Sven Friederichs mit dem Mastering den Remixen den letzten Schliff gegeben. Und in alter FV Tradition habe ich Aser von der Groove Yard Tape Manufaktur gebeten, das Ganze noch auf Tape zu überspielen. Bei ihm wurden auch schon die Tapes für kein Hip-Hop Fame und Pierre Sonality und die Funkverteidiger hergestellt. Tradition verpflichtet halt!

Von wem stammt eigentlich das Albumcover?

Den Funky Lambo hat mein guter Freund Pengi gezeichnet. Er ist einer der besten Tattoowierer, den man in Hamburg finden kann. Sein simpler und bunter Style hat wie die Faust aufs Auge zu den Remixen gepasst. Also, wenn ihr euch die Haut umfärben wollt oder ein Cover für euer Tape braucht, dann besucht Pengi und seine Tattoogang von Tigerstyle Tattooing. Das sind die besten Stecher der Stadt! Beim Layout hat mir mein Kumpel DJ Nastea sehr geholfen. Danke dafür nochmal!

Welcher Track auf dem Tape gefällt dir persönlich am besten? Zu welchem Song hast du möglicherweise eine ganz besondere Beziehung?

Meine Lieblingssongs sind „Dörty Talk“ von Doz9 und „BBQ“ von Pierre und Mase. Auch wenn Eigenlob stinkt: es gibt keinen Remix, den ich nicht mag und im gesamten klingt die Platte mega rund, aber die zwei Songs stechen sehr heraus. Den „Dirty Talk“ Remix finde ich so krass, weil man einfach bemerkt wie krass sich die Stimmung des Songs, durch den neuen Soundteppich und die gescratchte Hook, geändert hat. Zudem war das mein Lieblingstrack der T9 Platte von Doz9 und Torky Tork. „BBQ“ ist der Remix, den wir im Sommer am meisten gefeiert haben. Ist irgendwie wie ein Foto, das mir durch meine Winterdepression hilft!

Kannst du uns zum Schluss noch eine kleine Anekdote rund um das Tape erzählen?

Hier im Süden Hamburgs zwischen Hamm und Rothenburgsort, zwischen Gebrauchtwagenhändlern und Straßenstrich ist es nicht unüblich, dass hier teuere Sportwagen unterwegs sind. Bei einem Hoodwalk stand ein weißer Lamborghini Countach vor mir, mehr 80ies als das Teil geht gar nicht in meinen Augen. Ich hatte so einen richtigen Cannonball Run Flash und habe drüber nachgedacht, wie geil es wäre so richtige 80ies Schinken zu Samplen und Beats daraus zu bauen. Zuhause entstand dann der Für Videomann Remix, den Pierre, der sein Studio direkt neben meinem hat, derbe abgefeiert hat. Er war dann auch derjenige der mich dazu motiviert hat mehr solcher Remixe zu bauen. Und so ging das Ganze los.

Tracklist

01. Intro
02. The Man
03. Funkviertel
04. S3 (feat. Döll)
05. Zwinger
06. Immernoch
07. Blue Hour
08. Skuffin
09. Chile
10. Katersonntag
11. Seoul
12. Automat Skit
13. Book Of Ra
14. Konterloop
15. Eisberg (feat. Eloquent)
16. Whistle
17. Acid Rain
18. Outro

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