Foto: (c) Robert Winter
In der Kategorie “5 Fragen zum Album” stellen wir euch ausgewählte Musik-Künstler und ihre bald erscheinenden oder vor kurzem veröffentlichten Alben vor. Grundlage sind 5 kurze und knackige Fragen.
Heute mit Veedel Kaztro, der zusammen mit seinem Stamm-Producer Mels sein neues Album „Fenster zur Straße“ herausbringt. Zuvor erschein bereits vor wenigen Wochen die „Fußball“ EP. Der Longplayer erscheint über Melting Pot Music und beinhaltet insgesamt 14 Tracks. Alles weitere dazu und ein paar Hintergrundinfos erfahrt ihr hier im Interview.
Album Facts
- 14 Tracks
- Producer: Mels und Costa Kwanta
- Releasedate: 11. September 2015
- Label: Melting Pot Music
- Erhältlich: Digital, CD, LP (z.B. bei Bandcamp)
Stream
Interview
Dein neues Album trägt den Titel Fenster zur Straße. Welcher Gedanke steckt hinter dem Release? Haben die Stieber Twins bei der Titelwahl eine Rolle gespielt?
„Fenster zum Hof“ ist ein unnormal geiles Album dass ich sehr feiere, aber tatsächlich sind die ähnlichen Titel eher Zufall. Ich habe das Album in meiner Wohnung am Heumarkt geschrieben, mitten in der Stadt, mit Fenster zur Straßenbahn, 5 Meter Luftlinie zu den Gleisen. Mels und ich schauen durch das Fenster und erzählen euch vom Leben in der Stadt. Wir sind immer draußen und laufen mit offenen Augen durch die Welt und haben Eindrücke gesammelt. Es sind gute Sachen und schlechte Sachen passiert, das Album erzählt ein paar Jahre aus meinem Leben.
Entstanden ist der Longplayer in Zusammenarbeit mit Producer Mels – wie lief der Produktionsprozess ab und wie lange habt ihr insgesamt an dem Release gearbeitet?
Ich bezeichne die Platte als Kollabo Album, Mels und ich sind ein Team, er ist nicht nur mein Produzent sondern auch einer meiner besten Freunde. Wir hatten erst geplant nur eine EP zu machen, den Nachfolger zu unserem 2013er Release „Nachlegen“ (EP). Mels hat mir aber so mega viele, geile Beats geschickt, das wir irgendwann bei 14 Tracks waren und dann einfach ein Album gemacht haben. Teilweise hatte ich erst den Text und Mels hatte dann einen passenden Beat parat, meistens gab es aber erst den Beat und dann kam der Text.
Einige Instrumentals sind tatsächlich auch schon ein bisschen älter. Nachdem Beat und Text standen haben wir dann auch alles gemeinsam ins Mels¥Crib aufgenommen und Ideen und Verbesserungsvorschläge ausgetauscht. Bis alle Tracks im Grundgerüst standen sind ca 5 Monate vergangen. Dann haben wir noch ungefähr 2 Monate an Details und der Feinabstimmung gefeilt und musste dann noch ungefähr 3 Monate auf das Mastering und die Platteproduktion warten. Wir wollten auflerdem genug Zeit für Promo und so weiter haben, wodurch sich der Release Tag dann noch weiter nach hinten verschoben hat. In dieser Zeit saß ich wirklich auf heißen Kohlen und um nicht untätig zu sein habe ich dann innerhalb eines Monats die „Fussball EP“ geschrieben und rausgehauen.
Foto: (c) Robert Winter
Young Paul ist als einziger Featuregast mit dabei. Wie kam es zu der Entscheidung, sonst komplett auf Features zu verzichten?
Young Paul fungiert hier als stilistisches Mittel, das Album wird von einem Freund eröffnet und schlißt auch damit ab das Mels und ich nach einer
Fahrt durch die Stadt bei unseren Freunden ankommen, so schließt sich der Kreis, es geht um Freundschaft, das ist der rote Faden. Ein weiteres Feature wäre
auf dem Album unpassend und vielleicht auch gar nicht möglich gewesen. Wenn ich dir was von mir erzählen will dann soll mir da niemand reinreden. Das Album ist eher wie ein Gespräch unter vier Augen.
Zu welchem Track hast du eine ganz besondere Beziehung?
Da es ein ziemlich persönliches Album ist habe ich zu fast allen Songs eine besondere Beziehung. Einige Songs sind straighte Storyteller auf denen ich einfach erzähle was ich erlebt habe, andere beschreiben mit Bildern und Worten meine Gefühlslage. Ich glaube der Song „Ubahnfahrer“ könnte stellvertretend für die Stimmung auf dem ganzen Album gesehen werden, allerdings muss man hier zwischen den Zeilen lesen. Es geht nicht nicht wirklich um einen Ubahnfahrer.
Foto: (c) Robert Winter
Kannst du uns zum Abschluss noch eine kleine Anekdote erzählen, die in Verbindung mit deinem Album steht?
Das Album entstand in einer großen Lebenskrise, mir ging es schlecht weil ich Liebeskummer hatte und auf zu vielen Parties war. Ich habe es aber geschafft genau diese Stimmung mit der Platte aufzufangen und wenn ich sie mir heute mit einigem Abstand anhöre, kann ich die beschriebenen Zeiten sehr gut reflektieren und bin nicht mehr traurig. Ich liebe das Album, es hat mir sehr dabei geholfen einige Dinge zu verarbeiten und jetzt kann ich weitermachen.