In der Kategorie “5 Fragen zum Album” stellen wir euch ausgewählte Musik-Künstler und ihre bald erscheinenden oder vor kurzem veröffentlichten Alben vor. Grundlage sind 5 kurze und knackige Fragen. Heute mit 2Seiten und seinem Release “58 Gründe mehr”.
Ende des letzten Jahres erst ein Vinyl Release, da stand Ende April schon das nächste Mixtape in den Startlöchern. Auch die Album-Arbeiten sind bereits gestartet. Der 58 Muzik-Artist 2Seiten ist auch 2015 wieder sehr fleißig. Obwohl er schon seit den Neunzigern dabei ist, u. a. auf Tour mit RAG, ABS und anderen Größen, ist der Ruhrpott-Jung für viele noch ein unbeschriebenes Blatt. Sein Auftritt auf der diesjährigen Tapefabrik (Review) sorgte anfänglich aufgrund von seinem adretten Kleidungsstil für irritierte Blicke, aber seine Live-Qualitäten machte aus ihnen schnell begeisterte. Wenn Kaiser Wilhelm der 1., Elvis Presley, Michael Jackson und Albert Einstein eine Platte empfehlen (glaubt man der Facebook-Seite von 2Seiten), ist das für uns Grund genug ihn einmal zu einem kurzen Interview zu bitten.
Fakten zum Album:
Dein neues Album trägt den Titel „58 Gründe mehr“, was eine Anspielung auf dein Label „58 Muzik“ und eine Fortsetzung auf den Vorgänger „58 Gründe“ ist. Welche Idee steckt genau hinter diesem Titel und wie verlief der Produktionsprozess?
Den Titel hab ich so gewählt, weil ich die alten Clint Eastwood Filme gefeiert habe. Da gab es z.B. „Für eine Hand voll Dollar“ und der zweite Teil von dem Film hieß „Für eine Hand voll Dollar mehr“. Das fand ich witzig und hab darum das zweite Mixtape dann auf den Namen „58 Gründe mehr“ getauft.
Natürlich ist die „58“ eine Anspielung auf den Labelnamen FünfAcht Muzik. Was die 58 Gründe angeht, die stecken jeweils in den Intro-Songs von den beiden Mixtapes. Da wären „58 Bars“ und nun natürlich der neue „58 Bars mehr“. Für das gesamte Mixtape haben wir glaub ich insgesamt 5 Monate gebraucht. Wir haben sehr spontan und aus dem Bauch heraus gearbeitet.
Die Beats stammen ausschließlich von Yo Scheppert. Bist du eher „Die Mischung machts“ oder „ Zu viele Köche verderben den Brei“ und wie sah dein Einfluss auf die Beats aus?
Ich arbeite sehr gerne mit Yo Scheppert zusammen, da er es sehr gut versteht, wo ich manchmal hinwill und kann das dann auch umsetzen. Anderen Produzenten/Beats bin ich aber natürlich nicht abgeneigt.
Ich bin nicht der Meinung, dass zu viele Köche den Brei verderben. Die Mischung macht es halt. Bei ein paar Songs stand schon der Beat – bei anderen hab ich noch Ideen miteingeworfen und Wünsche geäußert, wenn mir was nicht gepasst hat.
Ich arbeite mit dem Yo Scheppert bereits am zweiten Album. Mit Max Miles und DJ Facksz sind auf dem Album auch noch zwei weitere Produzenten vertreten. Den Hauptanteil übernimmt natürlich aber auch da wieder der Yo Scheppert.
Erzähl uns doch etwas über die Songs mit Ercandize, Lakmann und Absztrakkt.
Im Grunde habe ich nur Leute gefeatured, die ich persönlich kenne und auch musikalisch sehr gut finde.
Ercan und Lakmann kenne ich schon seit ca. 98/99. Im Januar auf der Tapefabrik in Wiesbaden hab ich Ercan seit Längerem mal wieder gesehen und ihn wegen einer Zusammenarbeit angesprochen und ihm die Woche drauf auch schon die Skizze mit meiner Strophe zugeschickt. Er war begeistert und hat eine oder zwei Wochen später mir seinen Part geschickt. Bei dem Song „Keine Sonne“ geht es darum, dass man nachdenken sollte, bevor man drauflos schreibt um es kurz runterzureißen.
Mit Lakmann telefoniere ich ab und zu. Ich hatte ihm auch schon beim ersten Mixtape Beats geschickt, aber da hat es leider nicht geklappt, weil ich mit den Beats nicht ganz seinen Geschmack getroffen habe. Ehrlich gesagt, hat es mich dann umso mehr überrascht, dass es dieses Mal dann doch geklappt und ihm der Beat gefallen hat. Ich hab mich sehr über seinen Part gefreut. „Regenwettter“ behandelt den Konflikt, den man manchmal in sich trägt und um die Existenz im Allgemeinen.
Absztrakkt kenne ich auch schon etwas länger, da wir damals bei dem selben Label gesigned waren. Aber persönlich getroffen und gesehen haben wir uns glaub ich das erste Mal 2011. Ich hatte die Idee für den Song schon etwas länger mit mir herumgetragen und ihm dann auch eine Skizze mit meiner Strophe geschickt. Er war auch sofort down damit. Bei „YouLookLikeGoodVibe“ mit Absztrakkt geht es um Frauen und dass sie, wenn sie jemanden gut finden, ihn auch mal ruhig ansprechen sollen und es auch tun könnten.
Zu den restlichen Features: Johnny Rakete und Lazy Lu hab ich bei einem Auftritt 2014 in Fürth kennengelernt. Buddi kenne ich aus vielen Jams hier aus dem Ruhrgebiet. Da war es auch nur eine Frage der Zeit bis man was macht. Und Sola Plexus kenne ich auch schon seit Ewigkeiten.
Dein letztes Release „Bipolar Express“ erschien auch auf Vinyl. „58 Gründe mehr“ nicht. Wieso? Lohnt es sich finanziell für einen Künstler? Was glaubst du, was deine Fans dazu bewegt dein Album auf Vinyl zu kaufen?
Da bei „Bipolar Express“ viele immer wieder nach einer CD gefragt haben und die Kosten bei einer Vinyl-Produktion schon sehr hoch sind, haben wir uns diesmal für die CD entschieden.
Noch bin nicht auf dem Level, dass ich damit mein Geld verdiene und muss eben gucken, dass ich so kostengünstig wie nur möglich arbeite.
Wenn du Fremden nur ein Lied von deiner Platte zeigen könntest um sie zu beschreiben, welcher wäre das?
Ich würde ihnen „58 Bars mehr“ vorspielen, weil er alles widerspiegelt, was auf dem kompletten Mixtape geschieht.
Tracklist – „58 Gründe mehr“:
01. 58 Bars Mehr
02. Scheiße Schön
03. Umlaufbahn feat. Lazy Lu & Johnny Rakete
04. Youlooklikegoodvibe feat. Abstrakkt
05. Keine Sonne feat. Ercandize
06. Mensch Ärger Dich
07. Gut Genug
08. Wer feat. Buddi
09. Regenwetter feat. Lakmann
10. Boombadabang
11. Brot Auf Den Tisch feat. Sola Plexus
Untenschlossene können sich hier das kostenlose Mixtape “58 Gründe” anhören und herunterladen: