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Channel: Interviews – RAP-N-BLUES.com
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Who’s On Next: Tice – Trümmerfrau (EP) (Download + Review)

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Tice_Truemmerfrau_CoverArtwork by Art of Jacob Roschinski

Die für den 19. Juni angesetzte EP „Trümmerfrau“ von der Düsseldorfer Rapperin Tice ist bereits jetzt schon erhältlich. Das war aber noch nicht alles, und zwar wird das Ganze als Free Download auf der Homepage der Künstlerin angeboten. Grund genug um (mindestens) einmal reinzuhören.

Trümmerfrau“ ist als Gesamtes ein Werk zwischen selbstbewusstem Auftreten und dem schonungslosen Offenlegen der eigenen Schwächen. Die EP und Tice’s Musik im Allgemeinen wirkt dabei auf mich sehr echt und unkonstruiert. So pseudo-philosophisch das Ganze auch klingen mag, aber es scheint so, als würden die Themen die Musik suchen und nicht, wie in den meisten Fällen, umgekehrt.

Die selbstbewusste Note bekommt die Platte, indem Tice mit einem routiniert klingenden Stimmeinsatz ihre Zeilen über das Aufwachsen mit türkischen Wurzeln in Deutschland und den damit verbundenen Problemen in ein Battlerap-artiges Gewand kleidet und vereinzelt auch auf die deutsche Rapszene projiziert. Wer ein sanftes und oftmals in kitschige Klischees abdriftendes Stück Rapmusik erwartet hat, wird im „Intro“ gleich eines Besseren belehrt, indem sie es dem Ruhrpotter Kruppstahl gleichmacht – unverbiegbar.

DOWNLOAD: Tice – Trümmerfrau (EP)

Während man bei anderen Releases meistens sehr deutlich zwischen Battletracks und den thematisch, tiefer gehenden Songs unterscheiden kann, macht es diese EP einem etwas schwerer. Der düstere und teilweise wütende Sound ist das logische Resultat aus Tice’s musikalischem Ansatz private Erfahrungen, die meistens eher negativ waren, zu verarbeiten. Songs wie „Ich hoffe“, auf dem die Rapperin über Hass, Aggressionen und gebrochene Seelen spricht, oder das motivierende „Trümmerfrau“, stehen stellvertretend dafür.

Unterstützt wird sie von den Beats, die unter anderem von Orange Field, Baptista, Drumkidz, Thomas Csaba und Insane Beatz, produziert wurden. Auf der gesamten Scheibe herrscht kein wirklich einheitlicher Sound. Zwar klingt der Großteil ziemlich düster und rough, befinden sich dennoch mit „Was ich besitze“, eine Referenz an Jay-Z’s „1-900-Hustler“ und dem kitschigen „Bis auf den Grund“ zwei Ausreißer, die in eine positivere Richtung gehen, auf der EP. Trotz diesem weiten Spektrum ist es fast schon verwunderlich, dass Tice mit ihrer tiefen Stimme und straighten Ausdrucksweise immer sehr gut mit dem Beat harmoniert.

Es stellt fast schon ein Kompliment an den Künstler dar, wenn der schwächste Song auf dem Album, ein Lakmann-Feature beinhaltet. „Bis auf den Grund“ ist für mich leider ein Track bei dem absolut nichts stimmt. Das lockerleichte Piano-Instrumental klingt so dermaßen nach 0815 und will einfach nicht mit dem beiden MC’s warm werden.

Tracklist – Trümmerfrau (EP):
1. Intro
2. Was ich besitze
3. Wär ich ein Track
4. Die Nacht und Ich (Anspieltipp!)
5. Ich hoffe
6. Bis auf den Grund feat. Lakmann
7. Trümmerfrau

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, kann sich hier noch Tice’s erste EP „Each One, Tice One“ aus 2014 kostenlos anhören und runterladen:

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