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„Das Motiv ist so stark, dass die Typografie sich sehr zurücknimmt“– Tatjana Lorenz über ihre Cover-Artworks für Slowy, 12Vince & Co

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Tatjana Lorenz

Interview mit Art Directorin Tatjana Lorenz, 2018

Zu einem stimmigen Gesamtbild musikalischer Natur gehört nicht nur der gute Sound, sondern auch das Artwork. Egal ob früher im Plattenladen oder heute bei den Streamingdiensten – ein gutes Cover überzeugt manchmal dann doch in neue Musik reinzuhören.

Aus diesem Grund unterhalten wir uns mit kreativen Köpfen, um herauszufinden, was ein gutes Cover ausmacht. Dieses Mal haben wir uns mit Art Directorin Tatjana Lorenz unterhalten.

Tatjana Lorenz
tatjanalorenz.com | instagram.com/tatonka111

Interview mit Tatjana Lorenz

Aufmerksam geworden bin ich auf sie durch das Cover zu „Ultima Radio“ von Slowy & 12Vince. Ich bin immer noch begeistert davon, wie die Bilder von Kai Bernstein und ihre Gestaltung miteinander harmonieren und wie die Stimmung auf der Platte, der CD und der Kassette perfekt rüberkommt.

Wie kam die Zusammenarbeit mit Slowy & 12Vince zustande?

Tatjana Lorenz: Slowy hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, für ihn das Artwork zu machen, weil er Arbeiten von mir kannte. Speziell bei der „Undercover Blues“ Platte (2017) kam er auf mich zu und hatte im Prinzip schon eine konkrete Idee, wie das Cover aussehen sollte.

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Undercover Blues

Album Cover „Undercover Blues“, Slowy & 12Vince, 2017

Das Motiv zitiert das Cover der „Floweffekt“ Platte (2012), die Slowy ebenfalls mit einem T-Shirt bis auf die Augen maskiert zeigt. Diesmal sollten die Augen geschlossen und die Farbstimmung dramatischer sein. Kai Bernstein hat wie schon bei „Ultima Radio“ (2014) das Foto gemacht. Ein super Fotograf!

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Ultima Radio

Album Cover „Ultima Radio“, 2018

Welche weiteren Plattencover hast du gestaltet?

Tatjana Lorenz: Es gibt weitere Platten-, CD- und Kasettencover für Slowy und ein Plattencover für 12Vince auf seinem Instrumental-Album „Under Pleasure“ (2015) von mir. Ganz frisch ist das Cover zum Album „Chrom“ von AzudemSK, Slowy und Dennis Real, für das ich auch das Artwork gemacht habe.

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Album Cover „Chrom“ von AzudemSK, Slowy und Dennis Real, 2018

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Under Pleasure

Album Cover „Under Pleasure“, 2015

Die Fotos zu „Undercover Blues“ stammt von Kai Bernstein. Habt ihr euch vorher abgesprochen, wie die Fotos aussehen sollen?

Auf jeden Fall. Im Prinzip stand die Idee von Slowy ja vorher schon fest. Das Motiv bei diesem Album ist so stark, dass die Typografie sich sehr zurücknimmt, um nicht in Konkurrenz zu treten.

Ist es für dich wichtig gewesen, ob du dich mit der Musik identifizieren kannst?

Ja, schon. Ganz wichtig ist aber auch, dass die Leute, mit denen man zusammenarbeitet, angenehm sind. Wenn eine wohlwollende Grundhaltung da ist, dann kann man gemeinsam kreativ sein.

Wolltest du schon immer „irgendwas mit Medien“ machen oder hat sich das einfach so ergeben?

Ich male und zeichne seit ich denken kann, war immer an Kunstschulen als Kind, so dass es für mich klar war, dass ich etwas mit Kunst oder Gestaltung machen würde. Ich habe dann Kommunikationsdesign studiert und arbeite nun als Art Directorin bei Geo Epoche.

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Vorderseite „Ultima Radio“, 2014

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Rückseite „Ultima Radio“, 2014

Welche Quellen inspirieren dich am meisten?

Eigentlich finde ich alle visuellen Reize inspirierend. Farben und Formen im Allgemeinen. Wenn man offen dafür ist, dann schaltet sich der kreative Prozess im Hintergrund ganz von alleine ein und das Aufgenommene kommt in einem neuen Zusammenhang zum Vorschein.

Biografien von Künstlern finde ich auch sehr inspirierend. Ich gehe sehr gerne in Ausstellungen. Was die künstlerische Entwicklung betrifft, interessiert es mich am meisten, wenn ein Künstler für sich selbst eine Grenze übertritt und weiterkommt.

Dabei muss mir das Oeuvre nicht gefallen. Interessant ist der Moment der Grenzüberschreitung. Im Prinzip interessiert mich dabei der kreative Prozess selbst.

Welches Cover-Artwork, das nicht von dir stammt, gefällt dir selbst gut?

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich das Cover „Sonate pacifique“ von L’Impératrice entdeckt und fand es sofort super. Das Motiv spielt mit Räumlichkeiten und strahlt eine Leichtigkeit aus, die zu der Musik passt. Es spricht Dich also ästhetisch an, hat einen Überraschungseffekt und verweist auf den Inhalt. Perfekt gelöst!

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Sonate Pacifique

Album Cover „Sonate Pacifique“, L’Impératrice, 2014

Der Beitrag „Das Motiv ist so stark, dass die Typografie sich sehr zurücknimmt“ – Tatjana Lorenz über ihre Cover-Artworks für Slowy, 12Vince & Co erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.


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