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Johnny Mauser über Polit-Rap, den G20-Gipfel und sein neues Album „Mausmission“ (Interview)

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Johnny Mauser

Wir treffen Johnny Mauser nach zwei Festival-Auftritten seiner Band Neonschwarz auf einem Balkon in St. Pauli. Bei einem Bier sprechen wir über das anstehende Album-Release und die vielfältigen politischen Themen, die in Hamburg gerade präsent sind.

Text und Interview: Tronald Dump (Gastbeitrag)

Moin Mauser. Schön, dass wir uns zum Quatschen treffen.

Moin Moin, ich freue mich auch.

Wie kam es zu der Entscheidung, ein neues Solo-Album zu machen, obwohl du mit deiner Band Neonschwarz zurzeit ziemlich viel um die Ohren hast?

Auch wenn wir mit der Band viele neue Wege gehen und es gerade total Bock macht, durch die Möglichkeiten, die man zu viert hat, gibt es trotzdem immer noch eine Seite an mir, die ich in Form von Solo-Releases besser herauslassen kann, da man durchaus zwangloser an die Sache herangeht. Zudem habe ich am Anfang noch gar nicht geplant, es als wirkliches Album herauszubringen. Ich habe parallel einfach Sachen gemacht, die nicht unbedingt zu den Themen der Band passen. Generell schreibe ich immer viel und hatte auch schon zu Zeiten von Neonschwarz meine Band Trouble Orchestra (Interview), für die ich immer parallel geschrieben habe. Der Output ist, gerade im Urlaub beispielsweise, recht hoch. Die Texte zu meinem Album waren größtenteils auch schon vor dem Release des letzten Band-Albums „Metropolis“ fertig.

Kannst du die Themen, die du im Band-Kontext nicht unterbringen kannst, etwas konkretisieren?

Es geht gar nicht um bestimmte Themen, sondern eher um die Art und Weise, diese musikalisch umzusetzen. Während Neonschwarz (Interview) oft einen positiveren Twist hat und eine hoffnungsvollere Botschaft mitgeben will — wo ich natürlich auch hinter stehe — kann ich als Solo-Künstler einen etwas rougheren und düsteren Sound bieten. Wenn man mich innerhalb der Band charakterisieren würde, so wäre ich mit Sicherheit der etwas prollige, linksradikale Typ. Diese Facette kann ich als Johnny Mauser stärker bedienen.

Umgekehrt habe ich aber auch gemerkt, dass die gemeinsame Zeit mit der Band mir auch musikalisch neue Wege ermöglicht. Ohne Neonschwarz hätte ich mich vielleicht nicht getraut, auch mal zu singen. Das neue Album wäre in dieser Form vor fünf Jahren nicht zustande gekommen. Ich kann beide Facetten ganz gut vereinen, so spiele ich beispielsweise am 06. Juli zum G20-Gipfel erst ein Neonschwarz-Konzert und im Anschluss mit Captain Gips zusammen eine Solo-Show.

Gutes Stichwort. Dein Album „Mausmission“ erscheint im September als Doppel-Release mit dem ebenfalls erscheinenden Album „Klar zum Kentern“ deines Band-Kollegen Captain Gips. Wie entstand die Idee, die Alben zeitgleich zu releasen?

Auch Captain Gips (Interview) ist jemand, der permanent viel schreibt. So gab es vor Jahren ein „Transformer“-Album von ihm, auf dem er verschiedene Charaktere vereint hat. Sein Plan war es ursprünglich, als Florida Klaus eine Platte zu machen. Er hat dann aber gemerkt, dass es rap-technisch einen anderen Output verdient hat.

Du hast es eben schon erwähnt, der G20-Gipfel findet in Hamburg statt. Viele Bürger schauen mit Argwohn auf die Veranstaltung. Was sind deine Beweggründe, sich gegen den Gipfel zu engagieren? Wie stehst du aus weltpolitischer Sicht dazu?

Losgelöst von der Musik muss ich sagen, dass die direkte Konfrontation eines in Hamburg lebenden, politisch interessierten Menschen automatisch zu einer Positionierung führt. Das gehört zum Selbstverständnis und es gibt verschiedene legitime Formen, dies zu tun.

Als Johnny Mauser und mit meiner Band Neonschwarz stehen wir eh in der Historie, dass wir uns zu politischen Themen äußern. Zudem findet es direkt vor unserer Haustür statt — natürlich beziehen wir dazu Stellung. Die Tatsache, dass der G20-Gipfel mitten in Hamburg im linken Szene-Viertel stattfinden muss und ob das nun als Testlauf für eine urbane Aufstandsbekämpfung dient — man weiß es nicht genau — führt dazu, dass man als Kulturschaffender, Künstler, Anwohner und Mensch mit dem Wissen der globalen Ungerechtigkeiten bei weitem genug Gründe findet etwas dagegen zu unternehmen. Ich habe losgelöst vom anstehenden Album auch einen Song zu der Thematik gemacht.

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Johnny Mauser

Wer das Netz in den letzten Wochen aufmerksam verfolgt hat, ist möglicherweise auch schon über den Song gestolpert. Bei Youtube gibt es ein Video dazu, inklusive mittlerweile deaktivierter Hass-Kommentare.

Das stimmt. Es gab unter anderem Gewaltandrohung gegen mich, vor allem natürlich von rechter Seite. Zum Video selber muss ich sagen, dass es als Musikvideo zu einem Hip-Hop-Song etwas direkter und härter daherkommen sollte. Auf der anderen Seite beschreibe ich in dem Song globale Ungerechtigkeiten und sehe es eher als Analyse dessen, wie die kapitalistische Gesellschaft gerade läuft. Von der Bildsprache her haben wir das Ganze natürlich etwas martialischer aufgeladen, um auch eine klare Ansage an die Polizeiführung und Politik zu machen. Wir wollten zeigen, dass es Menschen gibt, die wirklich wütend sind. Mir reicht es in dem Zuge nicht, mit bunten Fahnen auf einer Demo zu erscheinen und eine Menschenkette zu bilden, um danach wieder nach Hause zu gehen und den kapitalistischen Alltag zu verleben, der in sich wiederum auch Gewalt birgt.

„Ich selber höre gerne härteren Rap, bin Graffiti-Sprüher und interessiere mich für den ganzen Hip-Hop-Kosmos.“

Auf einem anderen Song deines Albums, der als erste Video-Auskopplung erschien und von deinem guten Kollegen DiscoCtrl aus Berlin produziert wurde, stilisierst du weltweite Machthaber zu einer Art „Wunsch-Daddy“.

Genau. Ich lasse mich da in die Rolle eines AFD-Wählers oder AKP-Anhängers fallen, dem es in seiner Selbst-Identifikation und Position innerhalb der Gesellschaft wichtig zu sein scheint, jemanden zu haben, an den er sich klammern kann. Genau das finde ich eben auch so frappierend: freiwillig Schläge einzustecken und sich seine eigene Freiheit nehmen zu lassen, um die Verantwortung an den Führer der Nation abzugeben. Das ist in der Geschichte noch nie wirklich gut gegangen. Ich finde das erschreckend und absurd und habe es in dem Song auf eine ironische Art und Weise verpackt. Ich schaffe eine autoritäre Vater-Figur, wie sie noch vor einigen Jahrzehnten gängig war und die es sicher hier und da auch heute noch gibt.

Bleiben wir mal bei deinem Album. Neben den besagten politischen Themen, welche Facetten sind noch vertreten? Ist es so persönlich wie dein letztes Album?

Politisch motivierte Rapper müssen immer ein wenig beweisen, dass sie auch im „normalen“ Hip-Hop-Zirkus stattfinden können. Das versuche ich auf einer Seite auch mit diesem Album. Eigentlich ist das Quatsch, allerdings habe ich auch bei meiner Person gemerkt, dass die Leute mich eher als Zecke oder eben als Pop-Festival-Rapper von Neonschwarz abtun. Ich selber höre gerne härteren Rap, bin Graffiti-Sprüher und interessiere mich für den ganzen Hip-Hop-Kosmos. Von daher wollte ich ein relativ klassisches Hip-Hop-Album machen, wo nicht jede Hook gesungen ist und die Beats etwas roher daherkommen, mit Boom-Bap-Referenzen. Sehr persönlich ist es meiner Meinung nach nicht geworden, es gibt zwei oder drei Songs, die direkt etwas mit mir zu tun haben, andere wiederum bedienen die klassische Rap-Schiene oder haben eine politische Tonalität.

Soll das Album also ein Statement an die Szene sein? Willst du Leute erreichen, die deine Musik bis jetzt noch nicht auf dem Schirm haben?

Es geht mir nicht um den „Hallo-hier-bin-ich-Effekt“. Wenn man kontinuierlich was macht, findet man irgendwann auch in den Medien statt. Das haben wir mit Neonschwarz oder anderen Polit-Rap-Geschichten gemerkt. Irgendwann tauchten wir dann doch im Juice-Jahresrückblick auf. Ich wollte mit diesem Album für mich selbst unter Hip-Hop-Aspekten zufrieden sein. Meine alten Alben gingen in der Polit-Szene krass herum, wurden aber eher von Leuten gefeiert, die sich sonst mit Rap nicht groß beschäftigen und die Musik wegen ihrer politischen Aussage gefeiert haben.

In deinem Song „Mir geht es gut“ geht es um die Abgrenzung gegenüber dem (Polit-)Wahnsinn der Welt. Hilft es dir, wenn du dich von täglichen Schock-Meldungen distanzierst, um nicht in so einer Art Hoffnungslosigkeit zu enden?

Diesen Effekt gibt es auf jeden Fall. Menschen, die sich weniger damit befassen sind möglicherweise auch schneller zufrieden. Textlich ist dieser Song aber auch ironisch zu verstehen: es funktioniert nicht, sich komplett zu distanzieren. „Mir geht es gut“ ist sehr eingeschränkt. Man kann allerdings nicht leugnen, dass eine Abstumpfung stattfindet, wenn sich Schreckensmeldungen häufen. Man ist halt nicht mehr jedes Mal geschockt. Das muss man auch zugeben.

Ich würde gerne noch einen Moment beim Thema Hip-Hop und Politik bleiben. Du hast dich früher selbst als Zeckenrapper bezeichnet. Es gibt weitere Artists aus dieser Sparte, die heute in der Szene anders wahrgenommen werden als noch vor ein paar Jahren und sich auch davon distanzieren, nur Polit-Rapper zu sein. Findest du es wichtig, im Hip-Hop-Geschehen eine Polit-Sparte zu erhalten oder ist es okay, als Rapper politische Statements zu machen und das als eine Facette der Musik zu verstehen?

Ich glaube nicht, dass diese Schublade notwendig ist. Ich empfinde es mittlerweile auch eher als nervig, darauf reduziert zu werden — wobei wir natürlich gut daran beteiligt waren, diese Sparte zu schaffen. Aus Künstlersicht finde ich es aber ebenso überflüssig, sich davon abzugrenzen, wenn man diese Inhalte weiterhin thematisiert. Es gibt viele Künstler, die sehr gute Musik machen. Von Fatoni (Interview) über die Antilopen (Interview) bis hin zu Zugezogen Maskulin gibt es vieles, was mich persönlich interessiert und was ich auch feiere und höre, weil ich es politisch gut finde. Diese Künstler vermeiden es, in diese Polit-Ecke gestellt zu werden. Das mag auch daran liegen, dass sie zu stark auf politische Aussagen reduziert wurden.

Bei mir setzt dieses Gefühl möglicherweise jetzt erst ein. Auf der anderen Seite möchte ich mich gar nicht von linken DIY-Strukturen distanzieren, da ich es unterstützenswert finde. Deswegen würde ich auch immer wieder in einem dreckigen links-autonomen Zentrum auftreten. Von daher macht es keinen Sinn, es komplett von sich fernzuhalten. Durch die Entwicklung mit Neonschwarz und der Auflösung von Tick Tick Boom befinden wir uns allerdings in so einer Art natürlichem Abnabelungsprozess von dieser Schublade.

„Die Entwicklung von Hip-Hop finde ich insgesamt total positiv.“

Die Antilopen-Gang oder auch Künstler wie Sookee finden heute intensiv in der Rap-Medienlandschaft statt. Vor ein paar Jahren wurden sie allerdings noch belächelt, auch aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu besagter Sparte. Wie kommt es, dass sie auf einmal Gehör finden? Gab es da einen Wendepunkt? Oder liegt es daran, dass Hip Hop mittlerweile so groß ist und mehr Raum vorhanden ist?

Zweiteres empfinde ich in jedem Falle so. Es ist groß geworden und stark professionalisiert. Die Künstler sind aber auch einfach besser geworden. Anders betrachtet, hat sich vieles auch einfach auserzählt. Es gab die Mittelstands-Akademiker-Kinder, die gerappt haben sowie Straßen- oder Gangster-Rap. Ich denke, dass auch Journalisten dann nach etwas Neuem, Spannendem lechzen und sich durchdachtere Themen suchen. Es gab es in den letzten Jahren viele gute Alben, die da reingepasst haben.

Warum aber auf einmal der Punkt kam, dass politischer Rap auch im Feuilleton auftauchte, kann ich nicht wirklich erklären. Gangster-Rap wurde dort nie erwähnt, bis Haftbefehl auf der Bildfläche auftauchte. Ihn fanden die Intellektuellen interessant. Die Generation vorher, also zum Beispiel Blumentopf oder Fünf Sterne Deluxe, fand hingegen kaum eine Erwähnung. Es muss wahrscheinlich etwas sein, was thematisch aneckt oder gesellschaftlich relevant ist, um für die Presse interessant genug zu sein.

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Johnny Mauser

Auf jeden Fall gibt die mediale Präsenz von politischem Rap auch jüngeren Hörern die Chance, sich anders musikalisch zu sozialisieren, als es noch vor ein paar Jahren möglich war.

Genau. Die Entwicklung von Hip-Hop finde ich insgesamt total positiv. Leute wie Casper beispielsweise, die einen anderen Stil und Habitus etabliert haben, weg von der klassischen Rap-Mode und eher geprägt von Indie- und Post-Rock-Einflüssen. Oder Marteria, der es geschafft hat, guten Hip Hop zu machen, der auch im Mainstream Anklang findet. Das war wichtig und hat viel geöffnet, auch auf Seiten der Presse. Andererseits wird oft auch nur Straßenrap „begafft“, das beschreiben Zugezogen Maskulin glaube ich ganz passend in einem Song.

Deine musikalischen Einflüsse kommen viel aus der Boom-Bap-Richtung und das hört man hier und da auch auf dem Album. Es gibt aber auch die moderneren Instrumentals mit ein paar Trap-Einflüssen. Hierfür ist simelli, einer deiner Produzenten, mitverantwortlich. Wie hast Du diesen Spagat zwischen Golden-Era-Sound und zeitgenössischen Synthie-Klängen hinbekommen?

Die Leute, mit denen ich zusammengearbeitet habe, sind ja nicht komplett auf dem Boom-Bap-94-BPM-Film hängen geblieben. Auch in den klassischen Beats tauchen minimale Elemente auf, die moderne Referenzen zeigen. Im Gegenzug hat dann ein „trappiger“ Song beispielsweise bei den Drums wieder roughe Elemente, um nicht völlig das Trap-Cliché 2017 abzubilden. Das wäre für mich auch das Schlimmste, was man gerade machen kann, so ein typisches Trap-Album herausbringen, was vor drei Jahren auch schon funktioniert hätte. Ich habe schon aufgepasst, nicht zu viele reine Trap-Beats zu picken und finde, die Mischung ist sehr gut gelungen. Beim Durchhören nehme ich es eher als klassisches Rap-Album wahr, als ein progressives, Synthie-lastiges.

„Ich feiere es selber total, wenn ich Cuts auf Rap-Alben höre.“

Wie du bereits erzählt hast, waren viele der Texte vor Produktionsbeginn schon vorhanden. Wie sah der Arbeitsprozess von da an aus? Bist du herumgelaufen und hast Beats gepickt, um dann zu schauen, wo etwas zusammenpasst?

Teilweise war es so. Viele Song-Ideen standen schon extrem früh, da ich alles immer direkt aufschreibe. Einiges habe ich auf erste Beat-Skizzen geschrieben, die größtenteils aus meinem Freundeskreis stammen. Danach haben wir die Songs dann ausproduziert, hier und da noch verfeinert und Arrangements angepasst.

Zwei Produzenten haben wir schon erwähnt — mit wem hast Du noch zusammen gearbeitet?

Neben DiscoCtrl und simelli waren es emphis, Sublimbeats aus Berlin und Jakob Amr aus meiner alten Band, der jetzt bei den Leoniden singt.

Du hast neben der Sängerin Florentine Weihe keine Rap-Features auf deinem Album, jedoch mit zwei DJs aus früheren Zeiten zusammengearbeitet. Mit einem bist und mit beiden warst Du früher schon in einer Crew.

Ich wollte unbedingt Scratches auf meinem Album haben. Ich feiere es selber total, wenn ich Cuts auf Rap-Alben höre. Das wird leider immer seltener und für mich gehört es irgendwie dazu. Zudem lag es nahe, enge Freunde zu fragen ob sie Lust haben den DJ-Part zu übernehmen. Beide hatten Lust und so sind es Spion Y und DJ Profile geworden. Das führte dazu, dass relativ viele Songs einen Scratchpart bekommen haben. Die Problematik mit dem Aufteilen der Parts unter Rappern kenne ich von Neonschwarz und der Tick Tick Boom Crew. Damit geht immer einher, seinen Part in nur 16 Bars unterzubringen zu müssen.

Aufgenommen hast Du bei Monroe im Studio, einem Hamburger Urgestein des Hip-Hop. Gab es den Kontakt schon länger? Wie war die Zusammenarbeit?

Ich kenne Monroe schon länger, er mich noch nicht so lange (lacht). In den frühen 00er Jahren hat er unter anderem für Kool Savas (Interview) und Samy produziert. Damals hätte ich auch nicht gedacht, dass wir mal zusammenarbeiten werden. Kennengelernt haben wir uns dann bei den Aufnahmen zum letzten Band-Album „Metropolis“, für das er auch Beats produziert hat. So war es eigentlich nur die Fortführung einer schon bestehenden Zusammenarbeit. Menschlich ist es mit Monroe immer sehr entspannt und so lag es nahe, auch mein Album mit ihm aufzunehmen.

Wie schon dein letztes Solo-Release und auch die Neonschwarz-Alben, wird „Mausmission“ ebenfalls bei Audiolith erscheinen. Ihr kennt Euch seit sechs Jahren. Herrscht da schon ein gewisses Grundvertrauen, wenn man als Band-Member auf einmal parallel mit einem Solo-Album um die Ecke kommt?

Das Vertrauen ist hoch. Als ich die Solo-Platte angekündigt habe, war sofort Interesse da. Als ich dann das fertige Master abgegeben habe, gab es Standing Ovations im Büro — da war ich erleichtert und natürlich auch sehr froh! Es stellt sich somit gar nicht die Frage, ob man woanders hingeht, da die Struktur des Labels und unser Verhältnis relativ einmalig sind. Wir gehen eher zusammen feiern, als dass wir uns in einer Telefonkonferenz streiten. Natürlich ist das Professionalitätslevel hoch, jedoch ist es mir wichtig auch persönlich miteinander klarzukommen. Wie schon erwähnt, hatte ich am Anfang gar nicht den festen Plan ein Album herauszubringen.

Es ist immer wieder ein krasses Gefühl, seine Platte als Vinyl in den Händen zu halten und es freut mich sehr, dass Audiolith einem Release zugestimmt haben und ich mit Captain Gips auch direkt noch eine Tour spielen kann. Wir waren früher auch oft schon zu zweit auf Tour und es hat schon einen gewissen Back-To-The-Roots-Charakter. Die Läden sind etwas kleiner als bei Neonschwarz und wir haben auch die Chance alte Songs wieder zu spielen, die im Band-Kontext sonst nicht so passen.

Das klingt alles sehr vielversprechend! Wir freuen uns auf das Release und die am 09. September startende Tour, wünschen dir viel Spaß und Erfolg, hoffen auf einen glimpflichen G20-Gipfel und danken dir für das Gespräch!

Besten Dank auch euch, kommt alle nach Hamburg! #noG20

Johnny Mauser Tour Dates 2017

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Johnny-Mauser-Tour-Dates-Cover


Alle Fotos: (c) Malte Schmidt

Der Beitrag Johnny Mauser über Polit-Rap, den G20-Gipfel und sein neues Album „Mausmission“ (Interview) erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.


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