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Konvoy im Interview: „Wir machen Musik für den Weg, über unseren Weg“

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konvoy-bandfoto-cover

Konvoy – das sind drei Jungs aus Süddeutschland, die Schlagzeugspiel mit Sprechgesang verbinden. Seit Anfang Mai steht ihr neues Album „Alles mitnehmen“ in den Plattenläden. In diesem Beitrag haben wir für euch nun alles zusammengefasst, was ihr über die Band wissen müßt.

2013 veröffentlichten Konvoy eine erste EP. Das nach dem Bandnamen betitelte Release handelt vom Leben, Träumereien, dem Scheitern und Ausbrechen. Eine Art persönlicher Soundtrack zum Erwachsenwerden. Die Single „Weit weg“ eröffnete das nächste Kapitel und Konvoy gingen auf die Deutschlandweite „Losziehen-Tour“.

„Konvoy macht Musik für den Weg, über unseren Weg.“

Mit ihrem Debütalbum „Alles mitnehmen“ beschreiben die Jungs nun, wie sie ihren Weg bis jetzt gemeistert haben.

„Wollten etwas Großes starten, also warum klein anfangen? Jetzt werden Fußstapfen eingestampft“

Der Song „Weit weg“ beschreibt bspw. das Gefühl des Fernwehs – angetrieben vom Grau des Alltags. Bei „Polaroids“ geht es um das verkaterte Aufwachen nach der Party des Jahres und „Nie passiert“ handelt von den Veränderungen, die jeder im Laufe der Zeit durchmacht.

„Alles mitnehmen“ ist ein sehr themenreiches Album, das mit jeder Menge spannender Tunes auf euch wartet. 16 Tracks stark, mit Features von Benne, Alex Lys, sowie Tom Thaler & Basil. Konvoy liefern eine Mischung aus deutschem Rap und zeitgenössischem Pop und das alles andere als cheesy. Das fast komplett selbst produzierte Album zeigt, dass die Jungs einiges draufhaben und schon sehr gute Beats basteln können.

Im Interview verraten uns Konvoy, wie die Produktionsphase des Albums aussah, was sie momentan am liebsten selber für Musik pumpen und wie es ist, wenn das eigene Booking von Chimperator Live durchgeführt wird.

Interview

Anfang Mai erschien euer Debütalbum „Alles mitnehmen“. Was hat es mit dem Albumtitel auf sich – welcher Grundgedanke steckt dahinter?

Konvoy macht Musik für den Weg, über unseren Weg. Wir wollen in unserer kurzen Zeit auf diesem Planeten so viel mitnehmen wie nur geht. Außerdem wollen wir Menschen mit unserer Musik erreichen und „mitnehmen“.

Auf dem Cover sind diverse Fotos aus allen möglichen Situationen abgebildet. Könnt ihr uns zu einem der Bilder die passende Geschichte erzählen?

Ganz oben sieht man zum Beispiel ein Bild von unserem ersten Konzert 2016 in Stuttgart. Eines der schönsten Konzerte bisher. Ein voller Kellerklub, bekannte und unbekannte Gesichter und zum ersten Mal neue Songs vom Album.

konvoy-alles-mitnehmen-detail

Weiter unten sieht man ein Bild von einem Konzert in Marseille. Wir waren dort auf Tour, was total abgefahren war. Die meisten konnten uns tatsächlich nur über die Musik verstehen und trotzdem haben wir das Publikum mitreißen können. Das Taxischild rechts haben wir extra für unseren Videodreh „Zu Weit Weg“ gekauft, um unseren Mietwagen zweckdienlich umzufunktionieren.

Eure Band besteht bekanntlich aus drei Mitgliedern – zwei Rappern und einem Schlagzeuger. Wie sieht ein typischer Produktionsalltag bei euch aus?

Wir sind außerdem noch unsere eigenen Produzenten. „Alles Mitnehmen“ ist zu 90% das Werk von uns als Band. Tatsächlich gibt es aber den einen „Produktionsalltag“ – welcher immer nach Schema F abläuft – bei uns gar nicht. Wir treffen uns natürlich oft bei Mo oder Joe im Studio und basteln Skizzen. Dort checken wir dann, auf was für eine Art von Track wir Lust haben.

Meistens lassen wir dann einfach alles passieren. Wir setzen uns ans Klavier, hämmern auf Drumsynthies ein und checken Chords auf der alten Farfisa Orgel von Joe. Meistens wird parallel dazu schon die textliche Thematik besprochen und die ersten Zeilen geschrieben. Bis so ein Song dann fertig ist, wandert er von Rechner zu Rechner und wird auch von jedem nochmals einzeln bearbeitet. So kommt auch dieses „Konvoy“ Soundbild zustande. Tja und 50% dieser Tracks schaffen es dann auf eine EP oder eben dieses schöne neue Album .

Wer war alles in die Produktion mit involviert und wen dürfen wir als Feature Gast begrüßen?

Wie eben gesagt, wurde die Platte fast komplett von uns selbst geschrieben, komponiert und produziert. Wir haben dazu noch den einen oder anderen Track, der es nicht auf die letzte EP geschafft hat, mit rauf genommen.

Diese Songs entstanden gemeinsam mit unserem Berliner Buddy Aiko Rohd. Dann sind natürlich noch unsere wundervollen Boys von Tom Thaler & Basil (Artist Feature #114) und „Lys“ mit jeweils einem Track vertreten. „Eeny Meeny Miny Moe“ wurde von Basil produziert und „Reset“ von Alex Lys und Thomas Porzig. Ein großartiger Featuregast ist natürlich auch „Benne“ auf dem Track „Über den Dächern“. Ja und ne ganze Menge toller Musiker, die hier und da live eingespielt haben.

Wie lange habt ihr an dem Album insgesamt gearbeitet?

Puh, in Arbeitsstunden kann ich dir das jetzt gar nicht sagen. Auf jeden Fall war es schon gut Zeit. Manche Tracks sind vor drei Jahren entstanden und wurden von uns immer mal wieder verändert. Man kann sagen: Dieses Album war ein großer Teil unserer letzten 3 Lebensjahre!

Bisher sind Videoauskopplungen zu „Kapuze“ und „Flugmodus“ erschienen. Wie kam es, dass ihr euch gerade für diese Songs entschieden habt?

„Flugmodus“ hat sich in den letzten 2 Jahren (ja, so lange existiert der schon) zu unserem Live-Hit etabliert. Der kam irgendwie immer sehr gut an, die Leute haben danach gefragt. Der stand dadurch immer schon zur Debatte, um ein Video zu drehen. Es standen einige Songs zur Auswahl, zusammen mit Maximilian Pitter und Joscha Bongard haben wir uns dann aber für diesen entschiedenen.

„Kapuze“ dagegen war eine super spontane Idee von Moritz. Der Gedanke, ein Video dazu zu drehen, kam anderthalb Wochen vor dem offiziellen Release. Einfach machen, war die Devise. Mo hat sich eine Spiegelreflex geliehen und zusammen mit Steffen Haussteines (Küchentisch Booking) den Dreh organisiert. Zwei Tage später wurde gedreht. Bela Adami hatte gerade zufällig Zeit, um das Material zu schneiden – Glück gehabt! Am Abend vor dem Release Tag war es dann da. Puh! Im Zeitstress hat der Cache von Facebook dann natürlich den Arbeitstitel übernommen – „Kapuze Final“ – aber immerhin sind Brüste zu sehen, ha! ;)

Habt ihr einen Lieblingstrack auf der LP? Falls ja, was hat es damit auf sich?

Jeder von uns hat seine Favourites. Den einen Liebingstrack gibt es aber nicht. Dafür fehlt uns auch die objektive Sicht auf das ganze Album – wir sind da viel zu tief drin.

Eure Musik würde ich als eine Mischung aus deutschem Rap und zeitgenössischem beschreiben. Was hört ihr privat momentan am liebsten und aus welchen Quellen zieht ihr eure Einflüsse?

Querbeet! Alles darf, nichts muss. Wie Eisfeld mal sagte: „wer HipHop macht, doch nur HipHop hört, betreibt Inzest“ – word! Von HipHop über Trap, Indie, Hardcore, bis hin zu Radio-Pop, verfolgen wir, was grad so abgeht. Ziemlich viel Scheiß, aber auch oft geiler Scheiß. Wir nennen keine Namen.

Das Booking wird aktuell von Chimperator Live gemanaged, die unter anderem Acts wie Cro, Die Orsons, Namika oder auch Weekend in ihrem Repertoire haben. Inwiefern habt ihr Kontakt zu den anderen Bands und tauscht euch vielleicht untereinander aus?

Wirklichen Kontakt haben wir zu den anderen Künstlern nicht. Jeder hat viel zu tun und viel Zeit zum Austauschen bleibt da nicht. Wenn doch, dann geschieht so etwas ganz spontan nach der Show im Backstage.

Könnt ihr uns zum Abschluss noch eine spannende Anekdote zum Album erzählen?

Als wir noch mit unserer Mum im Trailerpark gewohnt haben, hat sich unser Kumpel einmal selbst mit ner Knarre in den Schritt geschossen. Das war ziemlich crazy…

Album Cover & Tracklist

konvoy-alles-mitnehmen-cover

„Alles Mitnehmen“

01. Stein für Stein
02. Flugmodus
03. Mrs Houston
04. Weit weg
05. Luft holen
06. Berg aus Gold
07. Polaroids
08. Kapuze
09. Meine schöne Stadt
10. Insomnia
11. Mond
12. Nie passiert
13. Totgespielt
14. Über den Dächern (feat. Benne)
15. Reset (feat. Alex Lys)
16. Eeny Meeny Miny Moe (feat. Tom Thaler & Basil)

Die Songs machen Laune und eignen sich bestens, um sie im Sommer auf seinem ganz eigenen Weg immer dabei zu haben. Live kann man die Jungs noch bei einigen ihrer Tourgigs sehen oder im Juni beim Lutzi Festival in Rottershausen:

Tour Dates

20.05.2016 – Weinheim, Cafe Zentral
21.05.2016 – Kaufbeuren, Juze
24.05.2016 – Nürnberg, Club Stereo
25.05.2016 – Leipzig, Täubchental
27.05.2016 – Hamburg, Astra Stube
29.05.2016 – Saarbrücken, Garage
11.06.2016 – Rottershausen, Lutzi Festival

Der Beitrag Konvoy im Interview: „Wir machen Musik für den Weg, über unseren Weg“ erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.


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