In der Kategorie “5 Fragen zum Album” stellen wir euch ausgewählte Musik-Künstler und ihre bald erscheinenden oder vor kurzem veröffentlichten Alben vor. Grundlage sind fünf kurze Fragen, die sich rund um das Release drehen.
Texta melden sich am 15. April mit ihrem neuen Album „Nichts dagegen, aber“ zurück. Wir bekamen die Möglichkeit, im Vorfeld mit den vier Österreichern über ihre neue LP zu sprechen. Die vier sprechen mit uns über den Albumtitel, die Aufnahmesession, ein Feature mit Conchita Wurst, das (aus Gründen) leider nicht zustande gekommen ist und vieles mehr.
Album Facts
- 14 Tracks
- Features: Kreisky
- Releasedate: 15. April 2016
- Finanziert über Crowdfunding
Interview
Der Titel eurer neuen LP lautet „Nichts dagegen, aber“. Was genau hat es damit auf sich? Spielt der Titel auf Menschen mit Vorurteilen an?
Das Album dreht sich im Kern um die österreichische Seele. Wir haben deshalb nicht nur Samples österreichischer Künstler verwendet, sondern uns auch thematisch mit dem „typischen Österreicher“ auseinandergesetzt. Dies spiegelt sich auch im Cover wieder, das vom legendären Karikaturisten Gerhard Haderer gestaltet wurde. „Nichts dagegen, aber“ ist halt so ein typischer Gemeindebausatz, den man gerne verwendet um Dinge, die man scheisse findet, abzuschwächen und so eine Quasi-Toleranz zu zeigen. Sagt man in Deutschland aber auch gerne…
Wie verlief eine typische Aufnahmesession und wie lange habt ihr an der LP insgesamt gearbeitet?
Wir haben mit den ersten Tracks vor zwei Jahren begonnen, dann kam das „TNT“ Album mit Blumentopf und eine weitere Zusammenarbeit mit dem Linzer Musiktheater dazwischen für das Stück „Welcome to Astoria“, so dass wir letzten Herbst mit den letzten Tracks und dem Feinschliff für das Album fortgesetzt haben. Typischerweise läuft es bei uns immer ähnlich ab: Ich (Flip) produziere die Beats, dann überlegen wir uns ein Thema, jeder schriebt seine Parts, dann wird aufgenommen, eine Hook geschrieben, Dan macht die Cuts und fertig ist der Song. Klingt jetzt einfach, kann aber auch dauern…
Finanziert wurde das Projekt über eine Crowdfunding-Plattform. Wie seid ihr auf die Idee gekommen und wie lautet euer Fazit?
Also unser Fazit ist definitv positiv: wir haben unser Ziel mehr als erreicht und auch der Response der Menschen und Fans war sehr gut. Wir haben es sogar aufs Titelblatt einer österreichweiten Gratiszeitung gebracht.. Der Grund war einerseits dies mal auszuprobieren und zweitens weil wir alles independent releasen und von irgendwo musste das Startkapital herkommen. Nachdem wir keine Finanzierung des österreichischen Musikfonds bekommen haben, war dies eine spannende Alternative.
Gibt es einen Song auf dem Album, der euch am besten gefällt oder zu dem ihr eine ganz besondere Beziehung habt?
Hm, mit den Lieblingsliedern ist das ja immer so eine Sache. Mein Favourite von den Beats her ist der Tracks „Alpenraps“ wo ich „Alpenrap“ von EAV ziemlich zerlegt und und gechoppt hab und das Ergebnis sehr funky geworden ist. Inhaltlich finde ich „Austrian Psychos“ feat. Kreisky sehr gelungen, da haben wir drei österreichische Normalos beschrieben, in denen der Wahnsinn heimlich schlummert. Dazu hat uns Austrofred von Kreisky eine kranke Hook eingesungen, die das Ganze so richtig abrundet.
Könnt ihr uns zum Abschluss noch eine kleine Anekdote rund um die LP erzählen?
Wir hatten ein thematisch sehr kritischen Track gehabt wo es sehr um Toleranz und die Flüchtlingsproblematik gegangen wäre. Dazu hatten wir eine Hook von Conchita Wurst geplant, die ja auch eine Figur der Toleranz repräsentiert. Wir hatten also das Management kontaktiert, die waren sehr interessiert, dies ging an Conchita weiter, die sich auch sehr begeistert vom Song und der Idee zeigte. Ein Studiotermin wurde geplant und eigentlich war alles auf Schiene. Aber dann kam, wie das immer so ist natürlich das Majorlabel dazwischen, die das ganze platzen liessen mit der Aussage „Wir haben ein neues Image für die Conchita gepalnt und da passt das dann nicht mehr zusammen“. Aha. Aber egal die anderen Songs sind eh auch fett.
Tracklist
01 Ois Ok Mama
02 Das Game
03 Schweben Im Nirgendwo
04 waunimadeng
05 Alpenraps
06 Alpenfunk Interlude
07 Hotel Melancholie
08 Austrian Psychos ft. Kreisky
09 Maschin Interlude
10 Butter Vom Brot
11 Nix Aus Prinzip
12 Kopfhelikopter
13 WWW
14 Dieser Track
Tour Dates
Tickets gibt es bereits ab 13,90 EUR
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