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Artist Feature #144: FloFilz

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In der Artist Feature Serie stellen wir euch regelmäßig interessante Musik-Künstler vor. Grundlage des “Artist Feature” sind 15 Fragen, von denen einige immer gleich und einige individuell sind. Heute mit FloFilz.

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Das 144. Artist Feature ist zugleich die erste Ausgabe im noch jungen Jahr 2016. Zu Gast haben wir heute den in Aachen wohnhaften Producer FloFilz. Der gebührtige Ruhrpottler ist so etwas wie ein Dauergast bei uns und wurde schon mit diversen Releases bei uns gefeatured. Wir sprachen mit Flo über seine musikalische Einflüsse, bisherige Zusammenarbeiten mit Künstlern wie Slowy&12Vince, seine Reise nach Paris und natürlich die aktuelle LP „Speakthru“, die kürzlich über Jakarta Records erschien.

Wir beginnen das „Artist Feature“ immer mit einem kulinarischen Teil. Welches Restaurant würdest du jemandem empfehlen, der zu Besuch in Aachen ist?

Ich würde die Jecke Q empfehlen, ein super Burgerrestaurant in der Nähe des Doms.

Was ist deine Leibspeise?

Der Nudelauflauf von meiner Mum.

Welches Buch hast du zuletzt gelesen?

Dust & Grooves – Plattensammler und ihre Heiligtümer.

Was geht für gewöhnlich an Silvester bei dir? Halli Galli oder eher ruhig?

Eher ruhig… Was leckeres kochen, dazu Platten hören und dann das Feuerwerk anschauen.

Bevor du zum Studium nach Aachen gezogen bist, hast du eine Zeit lang in Belgien gelebt. Wie hat sich das damals ergeben und wie hast du zur Hip-Hop Kultur gefunden?

Als ich zehn Jahre alt war, sind meine Eltern aus beruflichen Gründen nach Belgien gezogen. Das war allerdings auch nicht weit weg von Deutschland, direkt an der Grenze etwa 20 Minuten von Aachen entfernt. Ich habe schon immer gerne Jazz gehört. Ich weiß noch wie ich mir als kleiner Hosenscheisser unzählige Male den Beispiel Jazz-Funk Track auf dem alten Keyboard meiner Eltern angehört hab. Bis der Knopf und die Nerven meiner Eltern durch war/en. Irgendwann kam ich dann über den Jazz auf A Tribe Called Quest und etwas später auf Instrumental Hip-Hop.

Gibt es aktuell belgischstämmige Rapper, die du ganz besonders feierst?

Hmm, da gibt es sicher Gute aber spontan fällt mir niemand ein… Bin allerdings eh nicht so auf dem laufenden was die Rapszene angeht, bleib da eher bei den Beats. :)

In Aachen studierst du derzeit Musik mit dem Schwerpunkt Violine. Auf den ersten Blick ist das erst mal ein eher ungewöhnlicher Studiengang. Wie bist du dazu gekommen?

Meine Eltern sind beide klassische Musiker. Als ich ganz klein war hab ich mir beim Abendessen immer Messer und Gabel geschnappt und damit so getan, als würde ich Geige spielen. Eines Abends hab ich dann eine echte kleine Geige in die Hand gedrückt bekommen und so nahm das Ganze seinen Lauf.

Deine erste LP „Dialog“ ist in Zusammenarbeit mit Slowy & 12Vince aus Hamburg entstanden. Wie kam der Kontakt damals zustande und mit welchen Gedanken verbindest du diese Zeit?

Ich hab Slowy damals einfach mal angeschrieben weil ich seine Sachen dope fand und ihn gefragt ob er Bock hätte, was zu machen. Kurz danach war ich dann mit einem Orchester in Hamburg, wir haben uns getroffen und sofort super verstanden. Was sowohl für ihn, als auch für mich wichtig war, bevor man sich einem gemeinsamen Album widmet.

Stream: „Dialog“ by Slowy, FloFilz & 12Vince

Ich habe ihm dann Beats geschickt und er hat immer direkt aufgenommen. Ich glaube das Album war in nicht einmal einem Monat quasi fertig. Es war eine gute Zeit, aus der ich viel mitgenommen habe. Einerseits musikalisch – viele Schritte nach vorne in Sachen Sound und produzieren – und anderseits menschlich, da ich mit Slowy (Artist Feature #8) und Vince (Artist Feature #81) neue Freunde gewonnen habe.

2014 erschien dann deine „Metronom“ LP. Das Cover stammt von dem Fotografen Robert Winter, mit dem du auch nach Paris gereist bist, um dort Fotos aufzunehmen. Herausgekommen ist dabei unter anderem eine 8-seitige Fotoserie und ein Musikvideo. Welche Erinnerungen verbindest du mit dieser Reise und warum gerade Paris?

Die Reise war super. Olski und Robert haben mich morgens um acht Uhr in Aachen abgeholt und dann sind wir zusammen mit Roberts Auto nach Paris gefahren. Olski hatte über airbnb ein Appartment klar gemacht, in dem Robert dann aufgrund der schönen Einrichtung gleich losgeknipst hat. Dort ist unter anderem auch das Foto mit der Bücherwand im Hintergrund entstanden.

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Foto: (c) Robert Winter

Ich erinnere mich auch gerne daran, wie wir abends nochmal los wollten, um Nachtszenen fürs Video zu Shooten. Da war gerade WM und Frankreich hatte an dem Abend gespielt und gewonnen. Es gab deshalb bedenken, dass die Straßen sicher total überfüllt sind. Olski meinte dazu, dass die Franzosen zu gesittet seien und sicher nicht viel los wäre. Also haben wir uns ins Auto gesetzt, die Straßen waren natürlich total überfüllt und irgendwie sind wir dann noch auf der Champs-Elisée gelandet.

Stream: „Metronom“ by FloFilz

An einer Ampel musste ich dann unter einem Hupgewitter der Autos hinter uns die gopro von der Motorhaube entfernen weil Robert Angst hatte, dass sie geklaut wird. Im Endeffekt sind die Aufnahmen nichts geworden weil durch das viele Kopfsteinpflaster alles verwackelt war. (lacht)

Wie sieht ein typischer Produktionsalltag bei dir aus und kannst du aktuell schon von der Musik leben?

Ich habe da glaube ich nicht wirklich einen Alltag. Also ich produziere nicht geplant, das läuft immer alles eher spontan ab. Wenn ich abends Lust habe, setz ich mich halt hin und baue einen Beat… Ich könnte vielleicht davon Leben wenn das mein Ziel wäre, aber momentan konzentriere ich mich noch auf mein Studium und darauf eine feste, am liebsten halbe Stelle in einem Orchester zu bekommen. Dann könnte ich beides gleichzeitig betreiben, aber das ist momentan nur der Wunsch, mal sehen wie es dann im Endeffekt aussieht.

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Deine neue LP „Speakthru“ erscheint über Jakarta Records. Wie hat sich die Zusammenarbeit ergeben und von wem stammt das Artwork?

Ich habe Jannis von Jakarta damals beim Record Store day im MPM Büro in Köln kennengelernt. Er meinte, dass meine Beats doch super zu Blu passen würden und fragte, ob ich nicht Bock hätte, mit ihm einen Track oder eine kleine EP zu machen. Über die Zeit hat er mir immer mal wieder ein Feature Vorgeschlagen, daraus wurde dann „Speakthru“.

Stream: „Speakthru“ by FloFilz

Das Cover kommt von Dennis Arnold (da.de), einem super Fotografen und Kumpel von mir. Es bildet eine Kunstinstallation ab. Eine Art Wärterhäusschen, Haltestelle. Je nachdem wie man es interpretieren möchte. Ich habe einfach das Bild gesehen und wollte es als Cover haben, da es, wie ich finde, sehr gut zur Atmosphäre des Albums passt. Melancholisch aber trotzdem irgendwie leicht und hell.

Nun haben wir noch ein paar Entweder/oder Fragen: Köln Karneval, Aachen Karneval oder Düsseldorf Karneval?

Eher gar kein Karneval. Ist nicht so meins.

Vestax PDX2000 oder Technics 1210?

Technics. Der Vestax ist zwar auch gut, aber ich finde den einfach total hässlich.

Zum Abschluss haben wir noch ein paar Sätze zum vervollständigen: Eine Hörspiel-CD über mein Leben sollte gesprochen werden von, …

… Joe Space wegen dem hohen Unterhaltungswert und Hubert Daviz, weil er so eine sexy Stimme hat.

Fünf Minuten, bevor du mit dem Produzieren beginnst, …

… habe ich mich wahrscheinlich gerade nach gefühlten fünf Stunden für ein Sample entschieden.

Fünf Minuten, nachdem du mit der Session durch bist, …

… hole ich mir was zu essen.

Dort, wo ich herkomme, ist das Wichtigste, …

… Currywurst und gute Laune. (Ruhrpott)

Mein Alsstar Easy Sunday Joint lautet …

Puh, da gibt es einige. Blossom Dearie – „Sunday Afternoon“ geht immer!

Was hast du vor dem Interview gemacht?

Mich über die Festtage vom Jahresstress erholt.

sunday views after a great evening yesterday @le_flah. ⛰

Ein von flo (@flo_filz) gepostetes Foto am

Der Beitrag Artist Feature #144: FloFilz erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.


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