In der Kategorie “5 Fragen zum Album” stellen wir euch ausgewählte Musik-Künstler und ihre bald erscheinenden oder vor kurzem veröffentlichten Alben vor. Grundlage sind fünf kurze und knackige Fragen. Dieses Mal mit Amaris und seiner EP „Zeitgeist“.
Deutschsprachige Musiker, die sich der Soulmusik widmen, sind aktuell gefragter denn je. Zumindest fühlt es sich so an. Die jüngsten Erfolge von Lary, Namika etc. bestätigen dies. Einer der sich der deutschen Soulmusik verschrieben hat, als die Szene noch relativ überschaubar war, ist der Stuttgarter Amaris. Drei Jahre sind seit seinem Debüt-Album „Strassensoul“ ins Land gezogen. Vor einigen Wochen erblickte seine zweites Solo-Release, die EP „Zeitgeist“, das Licht der Welt. Anlässlich dieser Veröffentlichung hat Rap-N-Blues dem Stuttgarter ein paar Fragen gestellt. Was Amaris über die „Zeitgeist“-EP, die Zusammenarbeit mit Aslan Beatz und Ondro uvm. sagt, erfahrt ihr hier:
Album Facts
- 5 Tracks
- Produced by u.a. Dizmo Beatz, White Chocolatemusic
- Releasedate: 13. November 2015
Interview
Dein letztes größeres musikalisches Lebenszeichen war dein Debüt-Album „Strassensoul“ von 2012. Was ist seitdem alles bei dir passiert?
Amaris: Die Resonanz auf „Strassensoul“ war durchgehend positiv. Es war ein sehr melancholisch und emotionales Album, das von Geschichten und Schicksalen aus meinem Umfeld, gelebt hat.
„Zeitgeist“ behandelt hingegen die guten Ereignisse. Ich bin ein Stück reifer und glücklicher geworden und das hört man auch in der Musik. Von daher steht meiner Meinung nach beides für sich allein.
Ich muss sagen, da ich immer am machen war, ist die Zeit sehr schnell vergangen. Nach „Strassensoul“ habe ich viel herumexperimentiert. Ich habe auch noch ein Projekt namens „Karaagac“ ins Leben gerufen. Dieses Projekt ist etwas aufwendig, da wir immer schauen müssen, dass alle zusammen immer Zeit hierfür finden. Das Team besteht aus meinem Bruder Aytac, Aslan Beatz, White Chocolate Music & Damdam.
Dein neues Album trägt den Titel „Zeitgeist“. Welcher Grundgedanke steckt hinter dem Release?
Amaris: „Zeitgeist“ war eigentlich nicht geplant. Ich habe in der Produktionsphase von „Hingabe“ immer wieder von einem alten Freund Namens DIMZO Beatz zu hören bekommen. DIMZO produziert eigentlich mehr Elektro-Instrumentals ohne Vocals. Er arbeitet viel mit Minimoog, einem Synthesizer aus den 70ern. Dieses Gerät hat unglaublich tolle warme Bässe, obwohl sie elektronisch sind. Beim Hören seiner Beats wurde ich irgendwie immer wieder in die Vergangenheit zurückversetzt. Es hat mich ab und auch an Cafe del Mar erinnert. Ich habe mich in den Sound verliebt, obwohl es für mich neu war, klang es so vertraut. Der Titel „Zeitgeist“ passt daher sehr gut, weil dieser Sound für mich persönlich meine Vergangenheit und meine Gegenwart vereint. Aber trotzdem sehr zeitgemäß und eigen ist.
Abschließend zur EP bleibt noch zu sagen: Ich danke jedem, der mit mit daran gearbeitet hat. Ich bin sehr stolz auf diese EP.
Du hast für die EP sehr viel mit Aslan Beatz und Ondro zusammengearbeitet. Erzähl doch mal etwas über die Zusammenarbeit mit den Beiden.
Amaris: Aslan Beatz ist mein bester Freund. Ich liebe diesen Jungen als Mensch. Er ist der ehrlichste und loyalste Freund, den ich habe. Er spielt auch im Video „Superman“ neben Hanna Schönwald die Hauptrolle. Er ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung in meinem Leben. Über seine Arbeit als Produzent brauch ich nicht viel zu sagen: Er kann einfach alles. Er macht ja von Werbe- bis hin zu Filmmusik sowie Strassenbanger einfach alles. Bei unserem gemeinsamen Projekt „Karaagac“ ist er nochmal um einiges aus sich heraus gewachsen und hat unglaubliche Arbeit geleistet. Er ist ein Vollblutmusiker.
Mit Ondro habe ich schon bei „Strassensoul“ zusammengearbeitet. Er gehört für mich zu den besten in Deutschland. Von daher macht es mir immer sehr viel Spaß mit ihm zu arbeiten. Wir kennen uns jetzt schon Jahre und sind inzwischen gute Freunde.
Dein erstes Video zur EP wurde in der Türkei gedreht. Hast du eine kleine Anekdote rund um deinen Aufenthalt dort für uns zu erzählen?
Amaris: Das Video habe ich selbst gedreht. Alles mit meinem iPhone. Ich habe dieses Jahr direkt am Anfang von meinem Türkei-Aufenthalt meine Oma verloren. Ich muss sagen, das Filmen hat mir beim Verarbeiten sehr geholfen. Wenn man einen Menschen verliert ist das erst sehr schmerzhaft, aber es bringt sehr viel Reife mit sich. Man lernt sich, die Welt und das Leben neu kennen.
Was kommt nach „Zeitgeist?“
Ich denke, ich werde erstmal mein türkisches Projekt „Karaagac“ vorstellen. Doch jetzt geht es erstmal um „Zeigeist“. An „Hingabe“ arbeite ich auch immer weiter. Lasst euch also überraschen.
Am 14. November hast du beim Producer Battle in der Schräglage Stuttgart zum ersten Mal deine neuen Sachen gespielt. Wie war der Abend?
Amaris: Wir hatten einen unglaublich tollen Abend. Aytac, Amar, Pralla, Aylin, Shoo & Nouri waren mit dabei. Wir haben den Auftritt auf Facebook Live übertragen. Die neuen Songs kamen super an. Meine Erwartungen wurden übertroffen und dafür bin ich sehr dankbar.
Man sieht dich auf Facebook immer wieder mit Künstlern aus dem ehemaligen Optik Umfeld. Was geht da?
Amaris: Mit Franky Kubrick, Moe Mitchell, Mel Beatz & Amar ist der Kontakt sehr stark. Ab und an höre ich auch noch etwas von Savas. Caput habe ich das letzte mal gehört als er Vater geworden ist. Mit Ercandize ist der Kontakt auch immer aufrecht geblieben. Jeder von uns hat neben der Musik natürlich auch noch sein eigenes Leben. Aber jeder freut sich den anderen zu sehen oder zu hören. Uns alle verbindet eine tolle Zeit und ich glaube keiner von uns wird diese je vergessen. Mit Amar, Pralla und Aylin kommt übrigens bald ein Remix zu „Du weisst“. Und im Amarillo Bootcamp entstehen gerade tolle Songs. Da kommt viel auf euch zu.
Full Stream
Tracklist
01. Du weisst
02. Strand
03. Superman
04. Manchmal
05. Wunderschön
Album Cover
Weitere Informationen über Amaris findet Ihr auf Facebook.
Der Beitrag 5 Fragen zum Album: Amaris – „Zeitgeist“ (EP) erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.