„Top 5 Dead Or Alive“ ist das vierte Studio-Album von Jadakiss. Hat das Yonkers/D-Block/L.O.X.-Mitglied mit dem Albumtitel übertrieben oder kann er die Erwartungen erfüllen? Checkt hier unsere Review.
Intro
„Wenn ich rappe, will ich nur der Freshste sein wie Jadakiss und jeden killen, der mein Geld verfrisst um mich danach zu dissen.“ Glaubt man Kool Savas und ist ein Kind der 90er Jahre, kann man sagen, dass Jadakiss und seine Ruff Ryders hierzulande omnipräsent waren. Vor allem Jada’s Solodebüt „Kiss Tha Game Goodbye“, das Goldstatus erreichte, machte aus dem New Yorker emcee einen der meist-respektierten Rapper im Rap-Kosmos.
Album Facts
- 18 Tracks
- Featuring Akon, Chayse, Diddy, Ex.od.us, Future, Jeezy, Lil Wayne, Nas, Ne-Yo, Nipsey Hussle, Sheek Louch, Styles P, Swizz Beatz, Young Adz, Young Buck und Wiz Khalifa
- Produced by Arkatech Beatz, Bangladesh, Beat Butcha, Buda & Grandz, Just Blaze, Lee On The Beats, Mark Batson, Rico Beats, Swizz Beatz uvm.
- Released by Def Jam Recordings
- Releasedate: 20. November 2015
Review
Mittlerweile sind mehre Jahre ins Land gezogen, jede Menge Wasser den East River runtergeflossen und das Game hat sich nicht gerade zu Jada’s Vorteil entwickelt. „It ain’t about bars anymore…“, treffender als der Barber aus „Shop Talk“ hätte man es nicht sagen können. Derweil geht es mehr darum, welche Marken getragen werden, wie man sich abseits der Musik verhält und viel weniger um künstlerische Qualitäten. Von letzterem besitzt Jadakiss nachweislich mehr als genug, beim ersterem dafür umso weniger. Abseits seiner Realness und Street-Credibility ist da leider nicht viel mit Charisma und Aura. Ein Albumtitel wie „Top 5 Dead or Alive“ von einem alteingesessenen Rapper wie ihm schürt unweigerlich die Erwartungen, dass er es geschafft hat, die alten und neuen Kriterien für einen MC der Top 5 zu erfüllen.
Es ist genau dieser schmale Grad, nämlich zeitgemäße Einflüsse zuzulassen und dennoch seine Einzigartigkeit bewahren, den Jadakiss versucht auf diesem Album zu gehen. Dabei sind diese beiden Welten so klar voneinander abgetrennt, dass man als Rezensist fast schon dazu verleitet wird, den Textmarker herauszuholen und an der Tracklist anzusetzen.
Es beginnt altbewährt: Nach einem etwas überheblich anmutenden Intro und dem bereits angesprochenen Skit startet das eigentliche Album mit „You Don’t Eat“ und einigen weisen Worten von Diddy über das Business. Es folgt der Track „You Can See“ und einem guten Beispiel für, wie Jadakiss mit der Zeit gegangen ist. Tempo, Adlips und Future als Featuregast erinnern an ein typisches Trap-Stück. Doch anstatt seine Reibeisenstimme mit Autotune zu verzerren, bringt Jadakiss seine Zeilen wie gewohnt raw auf die schnellen Snares. Passt.
Auf „Top 5 DoA“ bekommt man nicht nur jede Menge Jadakiss in alter Form, sondern es verleitete scheinbar auch Produzenten und Gast-Rapper zurück zu ihren Wurzeln zu gehen. Beste Beispiele sind der geschmeidig produzierte Thug-Song „Y.O. (Youthful Offenders)“ mit einem Akon in der Hook, der wieder einiges an Gelassenheit und Verwundbarkeit in seiner Stimme hat und in Kombination mit all dem Hustle und Struggle sicherlich die eine oder andere Lady ansprechen wird.
„Kill“ folgt dem gleichen Prinzip und featured einen klassischen Verse von Lil’ Wayne, der scheinbar bereit war, „straight“ abzuliefern. Der bereits veröffentlichte Track „Jason“ ist ein weiterer Beweis dafür, dass Swizz Beatz, wann immer er mit einem Ruff Ryders Mitglied zusammenarbeitet, weiß worauf es ankommt. Auf einem Jadakiss-Album darf natürlich auch ein „Back and Forth“-Track mit The L.O.X. Partner Styles P nicht fehlen. Genau das bekommen wir auf „Synergy“ geboten. Zwei über 40-jährige Rapper, die immer besser zusammen harmonieren, auch wenn es fast schon nicht mehr möglich ist. Abgeschlossen wird dieser Teil des Albums mit dem bitterbösen „Realest In The Game“ feat. Young Buck und Sheek Louch sowie „Rain“ feat. Nas, das eher an einem vorbeifliegt und keinen nachhaltigen Eindruck hinterläßt. All diese Tracks machen „Top 5 Dead Or Alive“ zu einer soliden Nummer, die durch den aktuell allgemeinen Drang nach etwas noch nie zuvor dagewesenen zu klingen, automatisch besonders wirken lässt.
Dennoch kommen die wirklich herausstechenden Momente auf dem Album von der neueren Generation. Was dabei auffällt ist die Tatsache, dass Jada auch auf Trap ausnahmslos zu überzeugen weiß. Was sich bereits auf „You Can See“ abzeichnete, wird durch Tracks wie „Critical“ und „Cutlass“ weiterhin gefestigt. Durch seine technischen Fähigkeiten ist er in der Lage jede Bpm-Zahl zu beherrschen. Abseits von den zeitgemäßen schweren Produktionen gibt es auch mit „So High“ und „One More Mile To Go“ zwei leicht verdauliche Tunes, die wir allerdings mal unter den Tisch fallen lassen.
Fazit
Trotz der Vielzahl von Kollabos klingen die Features allesamt homogen und nicht nach einer reinen Kooperation via Dropbox und WeTransfer. Es gibt wahrlich wenig zu kritisieren. Vielmehr muss man sich eingestehen, dass Jadakiss’ Anpassbarkeit scheinbar fast keine Grenzen kennt und er sich mit diesem Album einen Platz in deinen „Top 5 Dead Or Alive“ verdient hat.
Full Stream
Tracklist
01. First 48 (Intro)
02. Shop Talk (Skit)
03. You Don’t Eat feat. Diddy (Tipp!)
04. You Can See feat. Future
05. Y.O. (Youthful Offenders) feat. Akon
06. Jason feat. Swizz Beatz
07. Kill feat. Lil Wayne
08. Man in the Mirror
09. Synergy feat. Styles P
10. Ain’t Nothin‘ New feat. Ne-Yo & Nipsey Hussle (Tipp!)
11. So High feat. Wiz Khalifa
12. Ahaa Interview (Skit)
13. Critical feat. Jeezy (Tipp!)
14. Confetti feat. Young Adz (Skit)
15. Cutlass feat. Ex.od.us
16. Realest In The Game feat. Young Buck & Sheek Louch
17. Rain feat. Nas
18. One More Mile To Go feat. Chayse
Album Cover
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