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5 Fragen zum Album: Dim –„UGK“

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In der Kategorie “5 Fragen zum Album” stellen wir euch ausgewählte Musik-Künstler und ihre bald erscheinenden oder vor kurzem veröffentlichten Alben vor. Grundlage sind 5 kurze und knackige Fragen. Heute mit Dim und seinem Release “UGK”.

Der Name Dim, dessen Bedeutung sich vom englischen Verb „to dim“ (= abdunkeln, trüben) ableitet, dürfte einigen aus Frankfurt bestimmt ein Begriff sein – zumindest wenn sie sich mit Hip-Hop aus FFM beschäftigen. Seit 2007 ist der Rapper aus dem Umfeld von Gregpipe nun schon aktiv und veröffentlicht nach mehreren Exklusive-Songs sein Album „UGK“. Wir haben uns mit ihm über das aktuelle Release unterhalten. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr hier im „5 Fragen zum Album“ Interview lesen.

Album Facts

  • 12 Tracks
  • Featuring Heada, Gregpipe und Instinkt
  • Produced by Mas Beatz, J.Dutt, Gitdatbeats, Bud Bye, Krypta Beatz Muzik, Beataura, Keensen, Cenzo Beatz u. Jeff Mace
  • Releasedate: 20. November 2015

Interview

Dein letztes größeres musikalisches Lebenszeichen war das Video zu „The 64 Hate Bars“ aus dem Juni 2014. Was ist seitdem alles bei dir passiert?

Dim: Passiert ist ziemlich viel. Das liegt vor allem an meinem „Second Life“, wie ich es gerne nenne. Nach dem Video „The 64 Hate Bars“ musste ich mich erst einmal auf den Abschluss meines Studiums fokussieren. Ich habe das dann auch straight durchgezogen, meinen Abschluss gemacht und Mitte diesen Jahres dann auch direkt eine Festeinstellung in der Flüchtlingshilfe bekommen.

Nachdem ich das alles geregelt habe, hatte ich auch wieder einen freien Kopf und habe mehr geschrieben als je zuvor. Daher habe ich mich spontan entschieden, aus der angekündigten EP ein komplettes Album zu machen, da ich zu viel erlebt habe als das ich das nur im Rahmen einer EP „rauslassen“ könnte.

Dein neues Album trägt den Titel „UGK“. Welcher Grundgedanke steckt hinter dem Release und was können wir erwarten?

Dim: Vorab: Ich war noch nie so zufrieden mit einem Projekt wie mit „UGK“. Die Menschen, die meine Musik hören, sagen immer: „Dich müssen so viele wie möglich hören. Die Meisten werden einfach direkt zu Fans. Garantiert!“. Manchmal, wenn ich einen selbstbewussten Moment habe, stimme ich dem zu. Daher freue ich mich über jeden, der meiner Musik eine Chance gibt und sich in meine Welt entführen lässt. Das nun kommende Album ist perfekt dafür, da ich es sehr facettenreich und klassisch gehalten habe. 12 Tracks, ohne Faxen, einfach runde Songs.

Der Gedanke ist relativ simpel. „UGK“ steht für Untergrund King. Natürlich mag das für viele auf den ersten Blick überheblich rüberkommen, aber ich sehe leider wenig Konkurrenz im Frankfurter Untergrund. Damit meine ich explizit Skills, Themenvielfalt und auch Zuspruch von den Hörern. Zudem häufen sich die Featureanfragen und es gibt einige, die mir diesen Titel schon gegeben haben, bevor ich mich mit dem Begriff selber auseinandergesetzt habe. Falls mir jemand diesen Titel allerdings abnehmen will, kann er das gerne auf musikalischer Ebene versuchen. Ich bitte sogar darum, da ich extrem genervt davon bin, dass Leute immer nur reden oder lästern, sich aber niemals trauen, mich auf musikalischer Ebene anzugreifen. Das ist so billig. Also wie gesagt, für Competition bin ich immer zu haben.

Thematisch halte ich es immer sehr persönlich, finde es generell aber auch immer wichtig, auf einem Album alles Mögliche abzudecken. Es ist eigentlich alles dabei. Auf dem Song „I’m Gone“ gehe ich beispielsweise sehr explizit auf meine Vergangenheit ein und thematisiere erstmals auch meine Familie. Das ist mein wahrscheinlich persönlichster Song ever. 1-2 Lovesongs fehlen natürlich auch nicht…

…wieso hast du dich dann trotzdem für einen Song wie „Walking On Sunshine“ als erste Video-Single entschieden auf dem du dich über das deutsche Rapgame auslässt?

Dim: Natürlich wäre ein extrem persönlicher Track oder ein Lovesong „besser“ um die Masse anzusprechen. Ich wollte dieses Mal jedoch einfach wieder mal meine Skills unter Beweis stellen. Daher habe ich einen Song gewählt, in dem die Technik im Vordergrund steht.

Hinzu kommt, dass ich früher ein richtiger Hardcore Deutschrap Fan war. Ohne Creutzfeld & Jakob oder Azad hätte ich wahrscheinlich selber nie angefangen. Das heutige Game ist einfach nicht meins. Ich weiß, dass das viele Artists sagen, ich meine das allerdings ernst. Ich höre nach wie vor fast ausschließlich nur Eminem, Game & natürlich Sachen von meinen eigenen Jungs. Nicht weil ich ein Hater bin, sondern weil ich grundsätzlich mit dem momentanen Film der Deutschrap Szene nicht klarkomme. Das ist zum Teil ein riesengroßer Kindergarten mit Menschen, die sich im Internet beleidigen, sich zu Schlägereien verabreden, wo sie im Endeffekt nicht auftauchen etc. Es scheint, als ginge es immer weniger um Technik & Flow, sondern um Klicks, Likes & leeres Gerede. Da mach ich lieber mein eigenes Ding. Ich habe bereits zwei größere Angebote bezüglich meiner Musik bekommen, die ich ausgeschlagen habe, da ich das Gefühl hatte, meine Musik würde dadurch letztlich auch in so eine Richtung gehen. Gott sei Dank habe ich den Vorteil, dass ich nicht auf den finanziellen Aspekt der Mucke angewiesen bin, weil ich arbeiten gehe. Ich kann also das machen, was ich will und muss nicht irgendeinem Trend folgen.

Am Ende des Tages bin ich mit dieser Entscheidung auch sehr zufrieden, da vor allem die Leute, die mich seit Beginn hören, diesen Track sehr feiern. Für die Anderen unter meinen Hörern, insbesondere auch für die Frauen, habe ich aber noch genug in der Pipeline.

Du hast für die zwölf Tracks mit insgesamt neun verschiedenen Produzenten zusammengearbeitet. Bist du eher für „die Mischung machts“ oder „zu viele Köche verderben den Brei“?

Dim: Ich nehme generell einfach die Beats, die mir gefallen und da ich sehr offen bin, was die Beatrichtungen angeht, finde ich bei jedem guten Producer etwas, dass mir zusagt. Ich bin also tatsächlich eher der „die Mischung machts“-Typ. Aber eher unbeabsichtigt.

Allerdings sitze ich jetzt schon an meinem nächsten Projekt, wo es ausnahmsweise tatsächlich mal so aussieht, als werden alle Beats vom selben Produzenten kommen. Aber we’ll see.

Ein Feature auf „UGK“ ist Gregpipe – ein guter Freund von dir, auch abseits der Musik. Was kannst du zu eurem Track sagen und kann man da in Zukunft mehr von euch erwarten?

Dim: Du hast es in der Frage ja schon erwähnt. Greg und ich sind in erster Linie einfach sehr gute Freunde. Das bedeutet, wir sind auch außerhalb der Musik einfach cool miteinander. Dazu kommt, dass wir Beide auf irgendeine Art und Weise eine Außenseiterposition haben. Neben Zuspruch auf der einen Seite, werden wir auch ständig mit Hate konfrontiert. Das verbindet natürlich.

Was die Musik angeht, sind wir teilweise sehr unterschiedlich. Das ist allerdings perfekt. Wir ergänzen uns und können den Anderen objektiv auch einfach feiern. Außerdem haben wir in den letzten zwei Jahren extrem viel erlebt. Dazu gehört die ganze Aktion mit dem Bruder Dizaster, wir waren aber auch so einfach viel unterwegs und sind unter anderem dieses Jahr in Kiel oder Mönchengladbach aufgetreten. Wenn wir zwei unterwegs sind, haben wir am Ende immer wieder Stories, die wir teilweise unseren Enkelkindern noch erzählen werden. Auf meinem Album rocken wir beide einen sehr coolen Beat und haben auf eine explizite Thematik verzichtet. Das wird in der Zukunft aber auch anders sein. Wir haben bereits einen Song in Arbeit, der nach „UGK“ rauskommen soll. Am liebsten würde ich das Ding jetzt schon veröffentlichen, da es ein Mega-Brett ist. Eventuell werden wir dazu aber noch ein Video drehen, ist also noch Zukunftsmusik. Und klar, da wird noch viel mehr von uns kommen. Will aber jetzt nichts Konkretes dazu sagen, weil wir dieses Jahr erst einmal unser Soloding zu Ende bringen wollen

Dein Album erscheint ausschließlich in deinem Store, digital und limitiert in physischer Form. Wieso hast du dich dafür und gegen die „normalen“ Portale entschieden?

Dim: Ich gebe meinen Fans und Supportern die Möglichkeit, das ganze Ding finanziell zu unterstützen, in dem sie sich die physische Form zulegen. Es gibt da einfach ein paar Hardcore-Fans, die das Ding in ihrem Regal stehen haben wollen. Für alle anderen stelle ich das Album online kostenlos zu Verfügung, da ich denke, ich muss erst einmal wieder Welle machen, um tatsächliche Käufer zu gewinnen.

Mein nächstes Projekt, von dem ich eben bereits gesprochen habe, wird es dann auch auf Itunes, Amazon etc geben. Zum jetzigen Zeitpunkt möchte ich allerdings in erster Linie, dass viele Menschen die Mucke hören und dadurch eventuell zu Fans werden, die sich das nächste Ding dann auch wirklich zu legen. Wenn ich das jetzt schon mache, werden die Tracks eben nur von den paar Käufern gehört. Also lieber erst einmal noch mehr Zuhörer gewinnen und dann ab ins nächste Level. Ich bin da zuversichtlich. Bereits dieses und letztes Jahr hat sich meine Hörerschaft fast verdoppelt. Da ich, wie bereits erwähnt, nicht finanziell abhängig von der Musik bin, ist die Freigabe meiner Mucke im Internet kein Problem für mich.

Weitere Hörprobe aus „UGK“

Tracklist

01. Walking On Sunshine
02. Geruch Von Regen
03. Schwarzes Kleid
04. Fensterblick (feat. Rapinstinkt)
05. Alle Schwanz
06. Schwarze Blumen
07. Zweiter Frühling (feat. Heada)
08. Zwischen Deinen Beinen
09. I’m Gone
10. Hit Em Up (feat. Gregpipe)
11. Für Immer
12. More

Album Cover

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Weitere Informationen über Dim findet Ihr auf Facebook.

Der Beitrag 5 Fragen zum Album: Dim – „UGK“ erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.


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