In der „Artist Feature“ Serie stellen wir euch regelmäßig interessante Musik-Künstler vor. Grundlage sind um die 15 Fragen, von denen einige immer gleich und einige individuell sind. Diese Woche mit Costa „Illmatic“ Meronianakis.
Jüngere Rap-Fans werden mit dem Namen Costa „Illmatic“ Meronianakis wohl nicht all zu viel anfangen können. Fans, die auf die 30 zugehen, dafür umso mehr: Vier Solo-Alben, 3P, Features mit Sabrina Setlur & Xavier Naidoo, ein Kollabo-Album mit Kool Savas und vieles mehr: Der junge Illmatic kann auf vielerlei Deutschrap-Stationen in seiner Karriere zurückblicken, die heute unerreichbar scheinen.
Vor fünf Jahren entschied sich Costa „Illmatic“ Meronianakis dann eine Karriere als Stand Up-Comedian einzuschlagen und das augenscheinlich auch mit Erfolg. So richtig von Rap verabschiedet hat sich der 45-jährige aber nie. So geht er gemeinsam mit Moses P. auf Tour und war auf den letzten Releases von Gregpipe und seinem Ex-Mitbewohner KidSoFly mit dabei. Darüber hinaus bekommt er Probs von Rap-Kollegen wie Fler und MoTrip und auch ein neues Album steht schon länger in Aussicht.
Wir sprachen mit Frnkfurter über seine griechischen Wurzeln, seinen Lieblingsklub FC Bayern München, seine Karriere vom Nation Clan bis zum Kollabo-Album mit Kool Savas und vieles vieles mehr.
Interview mit Costa „Illmatic“ Meronianakis
Wir beginnen das Artist Feature immer mit einem kulinarischen Teil. Welches Frankfurter Lokal oder Kneipe würdest du jemandem empfehlen, der in FFM griechisch gut essen gehen möchte?
Ist schwer, weil es hier keine Griechen mehr gibt, die richtiges Gyros machen. In meiner Gegend sind nur so „High Class“-Griechen, bei denen du nur Lamm aus dem Backofen oder Fisch bekommst, was natürlich auch gut ist, aber die klassischen Griechen findest du eher in Offenbach.
Trotzdem würde ich in Frankfurt die „Nibelungenschänke“ empfehlen. Dort gibt es zwar auch kein Gyros, aber ich habe mal darüber gewohnt. Die Besitzer waren immer nett und das Essen ist gut.
Was macht sie aus, die griechische Küche? Die Fleischberge sind ein großes Missverständnis.
Bei Griechen denkt man immer, dass sie einen Gyros-Spieß zu Hause haben, der sich den ganzen Tag dreht. Wir machen viel im Backofen, verschiedene Eintöpfe, natürlich auch Fleisch, aber auch viel Gemüse und Reis.
Dein Vater hat ja auch ein griechisches Restaurant – den „Mykono’s Grill“ oder?
Es ist ein Imbiss mit 12 Tischen, der wie von selbst läuft. Seit fast zwei Jahren hat mein Cousin mit seiner großen Familie den Grill übernommen.
Wie war das als Kind, wenn man in einer Gastrofamilie aufwächst?
Ich erinnere mich konkret daran, dass mein Vater immer Schweine gekauft und alles frisch gemacht hat. Er hat sie selbst zerteilt, Gyros gemacht und den Rest durch den Fleischwolf gedreht, um es als Hackfleisch zu nehmen. Auch Krautsalat und Tsatsiki hat er selbst zubereitet.
Die Rippchen sind das Einzige, was davon übrig geblieben ist. Die hat er dann immer „nach oben“ gebracht. Bei uns gab es andauernd Rippchen. Egal ob gegrillt oder gekocht. Meine Freunde haben mich irgendwann gefragt: „Ey, wo sind die Rippchen?“
Welches Buch hast du zuletzt gelesen?
„Stadt der Diebe“ von David Benioff. Das ist der Typ, der auch die Drehbücher für „Game Of Thrones“ schreibt. Das Buch handelt von einem 17jährigen und spielt 1942 in Russland.
Alles ist zerstört und es gibt keine Nahrungsmittel mehr, so dass die Menschen den Leim aus den Büchern essen müssen. Eines Tages stürzt ein scheinbar toter Deutscher mit seinem Fallschirm ab. Der Junge läuft hin und nimmt seine Sachen an sich. Dabei wird er erwischt und muss ins Gefängnis, wo er einen anderen Jugendlichen kennenlernt. Die beiden werden am nächsten Tag vor einen Geheimdienstkommandanten geführt, der ihnen eine Woche Zeit gibt, 12 Eier aufzutreiben, mit denen die Hochzeitstorte für seine Tochter gebacken werden soll. Ansonsten wartet die Todesstrafe auf sie. Dann gehen sie los und erleben die krassesten Sachen. Ein richtig gutes Buch!
Wie hast du dein letztes Silvester verbracht?
Ganz gechillt bei meinen Eltern mit meinen drei Geschwistern und meiner Freundin. So konnte ich auch alle auf einen Schlag wiedersehen. Wir haben „Activity“ mit den Kids von meinem Bruder gespielt und uns Kiwi, Kerner und den Nana-Auftritt angesehen. Keine Party. Am nächsten Tag bin ich dann noch mit fast 15 Freunden was essen gegangen.
Nana ist aufgetreten? Wow.
Ich hab‘ ne lustige Anekdote zu Nana. Mein zweites Album wurde größtenteils von Nasty aus Hannover produziert. Ein paar Jahre später kam Nana zum ihm und wollte einen Song auf deutsch machen. Als sie dann aufgenommen haben, hat er in der zweiten Strophe einfach das gleiche gerappt wie in der ersten. Den Song findet man noch auf YouTube. Ich weiß gar nicht mehr wie der heißt.
(hier ist der Song)
Du bist Bayern-Fan, aber ursprünglich in Niedersachsen aufgewachsen. Wie geht das?
Ich bin in Bad Pyrmont groß geworden. Meine damaligen Freunde waren entweder HSV- oder BVB-Fans. Mein bester Freund war HSV-Fan und hat einen neuen Stiefvater bekommen. Er hat uns dann in den Volkspark eingeladen, um sich bei uns einzuschleimen – Bayern gegen HSV. Das Spiel ging 2:2 aus und ich war Bayern-Fan. Ich war schon immer etwas Anti.
Also kein Erfolgsfan?
Die haben zu der Zeit richtig beschissenen Fußball gespielt! Da war noch nichts mit Thiago, Ribery oder Robben. Auch Scholl, der wenigstens einen Ball richtig stoppen konnte, kam erst Jahre später.
Da waren gerade die erfolgreichen 70er mit Beckenbauer, Hoeneß und Rummenigge vorbei und es war die große Zeit des HSV. Natürlich wurden die Bayern zwischendurch auch mal Meister – aber nicht 5x hintereinander, so wie heute.
Was glaubst du ist in dieser Saison noch für den FCB noch drin?
Mit Heynckes ist alles drin. Auch wenn wir im Pokal immer den schwersten Gegner bekommen und PSG – neben Barcelona – in der Champions League natürlich der Favorit ist. Wir haben aber im Rückspiel der Gruppenphase gezeigt, dass wir PSG schlagen können. Auch im Hinspiel waren wir nicht so schlecht wie wir gemacht wurden.
Wenn alle gesund bleiben und wir die beste Elf mit Alaba, Kimmich, Boateng, Hummels, Neuer, Thiago, Robben, Ribery und Lewandowski aufstellen, ist mindestens das Halbfinale drin.
Was sagst du zum Wagner-Transfer?
Ich find‘ den Transfer super gut. Er kommt als gereifter Spieler zurück zu uns, ist auch etwas unbequem und sagt seine Meinung, was ich cool finde. Er bietet uns nochmal mehr taktische Möglichkeiten. Wenn es kurz vor Schluss noch 0:0 steht, dann kannst du vorne mit Lewandowski, Wagner und Müller spielen und haust die Dinger rein. Wenn wir ein andermal früh mit 2:0 führen, bekommt Lewandowski auch mal seine verdiente Pause. Wagner kann die Bälle auch mit dem Rücken zum Tor verwerten und mal einen gepflegten Pass spielen.
Matthäus hatte zwischendurch auch Vedad Ibisevic vorgeschlagen, dessen Kauf ich auch als Win-Win-Situation gesehen hätte. Der ist auch so ein „abgewichster“ Spieler, der seine Tore macht. Sandro Wagner ist da aber nochmal ’ne Klasse besser. Einfach weil er ein Stück jünger ist und noch mit zur WM will.
Kommen wir mal zur Musik: Du hast sehr früh mit Busy zusammengearbeitet und über ihn auch Curse kennengelernt. Kannst du dich noch daran erinnern?
Ich hatte eine gute Freundin, die auch Tänzerin war und ihr Freund war einer der Rapper aus Busy’s damaliger Crew, „Blaque“. Nachdem sie einen Deal bekommen hatten, haben sie nach Tänzern für ihre Tour gesucht und auch mich gefragt. Auf der Tour hat vor allem Steve „T.A.M.C.“ Harbison mich zum Rappen motiviert. Ich hab‘ alle mit meinen Sachen auch immer krass genervt: Zeilen nachgerappt, geschrieben, gefragt ob es richtiges Englisch ist und so weiter.
Irgendwann löste sich die Band auf, weil es nicht mehr so erfolgreich war. Busy machte dann Solo weiter und erzählte irgendwann von einem 15-jährigen Jungen, der wie Nas rappt – Curse! Wir haben uns dann auch entschieden bei Busy aufzunehmen, einfach weil er das bessere Equipment hatte. So sind Curse und ich uns über den Weg gelaufen. Mike (Curse) war damals schon ein Grübler und genau wie heute.
Ich habe damals auch J-Luv und Azad mit ihm bekannt gemacht. Wir waren auf Tour zu meinem zweiten Album, J-Luv als mein Backup und Azad als mein DJ. Wir haben uns bei Curse in Bad Oeynhausen eingenistet. Er hat zu der Zeit noch mit seiner (Ex-)Freundin zusammengewohnt, über die er später geschrieben hat („Und was ist jetzt?!“).
Bis heute freut man sich noch immer, wenn man sich sieht. Genau wie bei Italo Reno & Germany. Curse war vor ein paar Jahren auch bei einem Auftritt von mir, als ich in Essen zu Gast bei Rebell Comedy war.
Als es mit deiner ersten Crew „Nation Clan“ ganz gut lief, hat euer DJ ohne Absprache mit euch das Equipment verkauft. Wieso denn das?
True Story. Er hatte schon vor der Zeit mit mir und Nation Clan bereits Turntables und ein paar Sachen. Wir haben aber trotzdem immer die Hälfte der Gage von unseren Auftritten für Equipment zur Seite gelegt.
Er ist dann von einem Tag auf den anderen Vater geworden und entschied sich, sich künftig auf seinen Job als Sanitäter zu konzentrieren. Für die anderen war das Ganze auch eher ein Hobby und niemand hatte den Traum, damit etwas zu reißen. Ich hab damals in einer Bar gearbeitet und den Leuten dort schon gesagt, dass sie meine Videos in ein paar Monaten im Fernsehen sehen werden. Ein paar Jahre später kam ich wieder in diese Bar und ihnen ist das Lachen im Hals stecken geblieben.
Wie ist es danach weitergegangen?
Ich hab‘ in Hannover den Produzenten Norbert „Nasty“ Peter getroffen, mit dem ich mich von Anfang an gut verstanden habe. Ab da an war es mir auch egal, ob die anderen noch Musik machen wollten. Ich hab‘ zwar auch eine Ausbildung in einem noblen Teppich-Geschäft als Einzelhandelskaufmann angefangen, aber nach meinem ersten Labelangebot bei Metronom/Polygram in Hamburg hab‘ ich sofort „Tschö“ gesagt. Im nachhinein muss ich sagen, das ich den Deal zum Glück nicht unterschrieben habe. Auch wenn wir gemeinsam zwei Videos gedreht haben, so richtig kam da nichts zusammen.
Aber dadurch, dass wir die ganze Zeit Musik und Remixes gemacht und auch vercheckt haben, hat mich irgendwann Moses angerufen und von 3P und Sabrina Setlur erzählt. Nasty hat dann einen Remix von „Du liebst mich nicht“ gemacht. Ich selbst hatte dazu einen Part auf „Folge den Stern“. Als er uns danach einen Vertrag angeboten hat, wollten wir zunächst als Gruppe „Illmatic“ bei Moses signen. Nasty als Produzent und ich als Rapper. Nasty wollte aber nicht die große Aufmerksamkeit und wir haben uns darauf geeinigt, dass ich weiter als Solo-Rapper unter „Illmatic“ weitermache.
Gab es mal ernsthafte Ideen, den Namen nach dem Deal bei Moses zu ändern?
Wir haben uns konkret nach dem Nas-Album genannt. Es war einfach ein doper Name, aber spätestens als die Klamotten-Marke kam, hat er einfach nur noch genervt. Du läufst in Frankfurt über die Zeil und die Leute schreien „Ey Illmatic“. Das war einfach nicht ich. Wir haben dann durch Songs versucht, weitere Künstlernamen wie „Der junge Illz“ oder „Costa“ zu etablieren. Jetzt als Comedian ist es mir egal und ich hab‘ mir gesagt: „Dann lernen die meinen Namen!“
Du warst unter anderem auch mal die Vorgruppe von Michael Jackson. Wie war das und wie kam das zustande?
Für mich noch immer ein sehr krasser Moment. Der hatte sechs Dates in Deutschland, bei dreien waren Sabrina und ich die Vorgruppe und bei den anderen Tic Tac Toe. Nach unserem Auftritt durften wir vorne in den Graben, aber nicht backstage. Sabrina durfte für ein Foto in seine Kabine. Das wars.
Angeblich hast du JAY-Z auch deine Musik vorgespielt. Stimmt das?
Sabrina und ich waren mit den Fugees auf Tour. Jay Z bildete damals deren Vorgruppe und hat gerade „Reasonable Doubt“ herausgebracht. Ich war damals an meinem zweiten Album dran spielte ihm „Still Ill“ vor. Der fand die Stimme und wohl auch meine Attitüde geil. Ich bräuchte lediglich einen größeren Wortschatz um mehr erzählen zu können, hat er gesagt.
Wie hast du damals die Anfangszeit von Xavier Naidoo miterlebt?
Alle Sender, MTV und Viva haben Xavier’s erstes Video „20.000 Meilen“ abgelehnt. Wir waren mit 3P bei Sony und die wollten noch nicht mal das Album („Nicht von dieser Welt“) machen. Aber Moses wollte das „breaken“, weil er wusste, dass Xavier der krasseste wird.
Dann gab es die Single „Freisein“ auf Sabrina’s Album, die eigentlich garnicht als Single geplant war. Den Song hat damals Martin Haas auf dem Album gesungen und wir haben einen Remix davon mit Xavier gemacht. Da Sabrina damals mit „Du liebst mich nicht“ auf Platz 1 war, mussten MTV und Viva ihre Videos spielen. Danach wollten alle Xavier Naidoo.
Genau aus dem Grund war ich damals beim Streit zwischen Moses und Xavier voll auf der Seite von Moses, weil ich damals aus nächster Nähe mitbekomme habe, wie Moses ihn „gebreakt“ hat. Unabhängig davon, dass „Nicht von dieser Welt“ sein bestes Album war.
Dein Kollabo-Album mit Kool Savas, „Nur noch 24 Stunden“, ist für mich und auch für viele andere ein Instant Classic. Was kannst du darüber erzählen?
Es hatte damals auf jeden Fall eine gewisse Relevanz in der Szene. Natürlich ist das nicht das Beste, was wir jemals gerappt haben, aber so ist das wenn man in 24 Stunden elf Songs machen musste und man irgendwann leer ist. Es war von vornherein nie als „richtiges“ Album geplant, für das man sich ein Jahr Zeit nimmt. Wir trafen uns an einem Wochenende und nahmen uns 24 Stunden dafür Zeit.
Nach acht Stunden haben wir die Zeit gestoppt und sind dann pennen gegangen. Am nächsten Tag dann nochmal acht und sechs Stunden. Am Ende waren dann 45 Minuten offen, so das wir den Song „Baby“ noch gemacht haben. Alleine schaffst du sowas nicht. Du brauchst jemanden, der mit dir mindestens auf Augenhöhe ist und an dem du dich auch mal hochziehen kannst. Eine gesunde Competition.
Man merkt dem Album auch an, dass wir an manchen Stellen einfach keinen Spaß mehr hatten. Es ist zu 100 % ein „Spaß-Album“, das du heute noch von vorne bis hinten durchhören kannst. Die Songs sind zwar einfach, aber stylisch und es gibt gute Flows und gute Bars.
Hast du eine lustige Anekdote von diesem Wochenende?
Nicht so richtig. Wir haben alle bei mir gepennt und sind immer rüber ins Studio geheizt. An was ich mich erinnern kann, waren die Gespräche zwischen Savas und mir: „Wie viel hast du?“ „Ich hab‘ acht Bars.“ „Scheisse, ich hab‘ nur sechs!“ Derjenige der als erstes etwas fertig hatte, musste dann immer die Hook machen, während der andere seinen Part fertig geschrieben hat und dann dazu gestoßen ist.
Den Track „Backpackrapper“ feier ich z.B. noch heute…
Wir haben den natürlich aus Liebe gemacht. Wir sind ja auch irgendwie Backpacker. Es gab zu der Zeit nur Leute, die Rapper aus Amerika gefeiert haben, die keiner kannte, einfach nur, um so Underground wie möglich zu sein. Deswegen auch „Wer zur Hölle ist Akrobatik“ und „Ich kenn kein Mr. Lif“. Klar, kenn‘ ich Akrobatik, aber wir wollten einfach so Anti sein. Deswegen haben wir auch DJ Easy und Lutz MC in den Skits („Vorstadtpoeten“) erfunden.
Wer von euch wollte eigentlich den Track „Baby“ machen?
Katch hat in dem Beat einen Part von Mariah Carey als Hook gesampled. Wir haben uns gedacht, dass wir darauf einen Track schaffen, wenn wir schon mal keine Hook schreiben müssen. Savas hat das dann ganz schön cheesy gemacht (lacht). Ich weiß noch, wie krass ich lachen musste, als er so richtig ernst in die Booth gegangen ist und es eingerappt hat.
Was kommt als nächstes von dir, bzw. ist überhaupt etwas geplant? In der Vergangenheit sind Projekte wie eine Solo-EP mit 5 Tracks „Lieder gegen Liebe“, ein Kollabo mit Gregpipe und natürlich Illz & Mo, gefallen.
Das Kollabo-Album mit Gregpipe wird es nicht geben. Wir sind zwar gut miteinander befreundet und haben auch einen guten Song für sein letztes Album gemacht, aber er ist so krass in seinem „Battle-Film“ und in seine Arbeit vertieft – genau wie ich.
Die „Lieder gegen Liebe“ EP hingegen wird irgendwann kommen. Es wird wohl sogar ein Album. Ich war schon bei Efe im Studio und es stehen schon 2-3 Songs. Ich werde weiterhin so punchline-mäßig rappen wie früher und nicht plötzlich anfangen zu „trappen“ oder so was.
Trotzdem habe ich mit Autotune und Dancehall herumexperimentiert. Ich bin einfach nicht so „hängen geblieben“. Ganz im Gegenteil, ich feier‘ es gerade, dass alles so vielfältig klingt. Egal ob RAF & Bonez, Bausa’s Album, Veysel, Animus, Trettmann, Azad’s „NXT LVL“ und „Kokaina“ von Miami Yacine. Moses natürlich nicht zu vergessen – „Illz & Mo Album coming soon!“.
Ich hab‘ Autotune schon bei „Freunde der Sonne“ benutzt oder auch auf meinem zweiten Album. Da ich schon Songs für Cassandra Steen geschrieben habe, kann ich auch ein bisschen singen, was mir bei Autotune krass zugutekommt. Cool, dass die deutschen Produzenten mit diesem Effekt jetzt auch gut umgehen können. Dazu war ich schon immer ein großer Sizzla- und Sean Paul-Fan (auch wenn das etwas cheesy klingt). Vor drei Jahren hab‘ ich bei Katch einen Remix von „Deport Them“ gemacht, der allerdings leider nie herausgekommen ist.
Dann hab‘ noch den Song „Franck Ribery“ gemacht, der auch schon etwas älter ist. Er ist zu der Zeit entstanden, als A$AP Ferg mit „Shabba“ herauskam. „Franck Ribery, Franck Ribery, ich geh‘ links an dir vorbei, so wie Franck Ribery“. „Narben im Gesicht so wie Franck Ribery“ – wenn ein Fußballer einen Song verdient hat, dann Franck Ribery. Keiner polarisiert so krass mit seinem Spiel und seinen Ausrastern.
Ob es am Ende bei Moses und als physischer Tonträger kommt und „Lieder gegen Liebe“ heißen wird, steht noch nicht fest. Ich setz mich da nicht unter Druck. Ich leb‘ mittlerweile seit drei Jahren von Stand Up Comedy und gehe ins Studio, wenn ich mal Zeit habe. Wenn es am Ende niemanden interessiert, ist es auch okay. Dann mach ich es eben nur für die ganzen Leute, die mir schreiben „Mach doch mal wieder was!“
Wurde „Illz & Mo Album coming soon“ zu einem running gag oder könnte es doch irgendwann passieren?
Natürlich ist es ein running gag und wird wohl auch auf ewig so bleiben. Die größere Verarsche wäre, wenn wir es irgendwann einfach rausbringen. Auf meinem Album wird er aber sein, das garantiere ich dir.
Wie läuft es aktuell mit deiner Comedy?
Da ist tatsächlich eine zweite Karriere passiert. Ich werde richtig gut gebucht und ab diesem Jahr mein erstes Solo spielen. „Anti“ nennt sich das programm. Ich moderiere im Quatsch Comedy Club und bei Nightwash, spiele überall Shows und rede nur noch über Themen, die ich lustig finde. Nach meinem letzten Set bei Nightwash, haben mir große Stand Up Comedians Privatnachrichten geschrieben und gesagt, dass es das Ami-orientierteste gewesen sei, was sie jemals bei Nightwash gesehen haben.
Zum Schluss haben wir noch vier Sätze zum Vervollständigen. 5 Minuten vor der Show,…
…bin ich allein, gehe in die Ecke und überlege, wie ich die Leute begrüße.
5 Minuten nach der Show,…
…gibt’s Autogramme und Selfies.
Ein Hörspiel über mein Leben sollte gesprochen werden von…
…Simon Jäger. Einfach deswegen, weil ich seine Arbeit geil finde und weniger, dass er die Synchronstimme von Josh Hartnett, Heath Ledger, Matt Damon und Jet Li ist. Produzieren sollte es auf jeden Fall von Ivar Leon Menger oder Marco Göllner.
Dort wo ich herkomme, ist das Wichtigste…
…Familie.
Nächste Auftritte – Costa „Illmatic“ Meronianakis
14.03. – Komische Nacht, Bielefeld
18.03. – chuzpe, chez ima Frankfurt
20.03. – Felix Lobrecht – Support Mainz
„ANTI“ – die Solotour von Costa Meronianakis – coming soon!
Der Beitrag Artist Feature #167: Das große Interview mit Costa „Illmatic“ Meronianakis über Moses P, Freunde der Sonne, den FC Bayern München + more erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.