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AmmO über sein Mixtape „Gotham“ (Interview)

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ammo

In der Kategorie “5 Fragen zum Album” stellen wir euch ausgewählte Musik-Künstler und ihre bald erscheinenden oder kürzlich veröffentlichte Alben vor. Grundlage sind fünf kurze Fragen, die sich rund um das Release drehen.

AmmO ist Kölner und Teil der Sektorwestbüdchengang. Mit „Gotham“ präsentiert er dieser Tage sein neues Mixtape. Als Konzept hat er – der Name und das Format deuten es bereits an – das New York der 90er Jahre gewählt und legt seine Verse über die Instrumentals aus dieser Zeit. Passend dazu haben wir uns mit ihm über das Release unterhalten.

Short Facts

  • 13 Tracks
  • Features: Sparky, Veedel, Jaes, Young Paul, TAMI, emohzi, Jonny Eggz, Dufsen, DJ Laszlow und DJ Densen
  • Beats: D.I.T.C, The Alchemist, Reks, Roc Marciano und viele mehr
  • Release Date: 21. Oktober 2016

Interview

Welcher Grundgedanke steckt hinter dem Titel und dem dazugehörigen Artwork?

Ich bin mit dem New York-Sound der 90er Jahre groß geworden und da Gotham nicht nur die fiktive Stadt ist, die Batman beschützt, sondern auch einer der Spitznamen von New York, lag dieser Titel nah.

Zusätzlich thematisiere ich auf dem Mixtape unser Leben und unseren Alltag in Köln mit all seinen Facetten und habe dem Ganzen auch einen klassischen New Yorker Soundteppich verpasst – es ist also mein „kölscher Entwurf“ vom dreckigen New York der 90er.

Ich habe mich dann mit Sparky beraten, der seit vielen Jahren ein guter Freund von mir ist. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass der Titel absolut passend ist. Natürlich assoziieren viele sofort Batman damit, aber ich denke, dass die Hörer den anderen Gedanken dahinter trotzdem sehen.

Für das Artwork ist Sparky komplett verantwortlich. Ich habe ihm absolut keine Vorgaben gemacht und dies ist seine visuelle Interpretation des Titels und des Sounds.

Wie ist die Zusammenarbeit mit den Featuregästen entstanden und nach welchem Schema hast du die Beats gepickt?

Bis auf Jonny Eggz sind alle, die auf dem Tape zu hören sind, Member meiner Crew, der Sektorwestbüdchengang. Da ich alle sehr schätze und mag, war es keine Frage sie mit auf dieses Release zu nehmen. Leider haben es Young Clemens und Exzem aus zeitlichen Gründen nicht geschafft mich zu unterstützen. Ich hätte gerne alle Rapper der Crew drauf gehabt.

Jonny Eggz ist ein befreundeter Rapper hier aus Köln, den ich persönlich wie auch raptechnisch sehr schätze. Da ich für den Song „Dschungel“ noch keinen Gastpart hatte und Jonny hierfür sehr passend fand, habe ich ihn einfach gefragt. Kurze Zeit später war der Song dann im Kasten.

Ich habe generell einen Beat gehört, einen Part und eventuell noch eine Hook mit dem meiner Meinung nach passenden Thema geschrieben und mir dann den passenden Gast aus meiner Crew dazu ausgesucht. Das hat auch ganz gut funktioniert, denn die Gäste harmonieren perfekt mit den Beats, auf denen ich sie gesehen habe. Da ich auch gerne Cuts mag, wollte ich natürlich auch unsere beiden DJ’s auf den Songs haben.

Zu den Beats: Ich habe in den letzten Jahren ein bisschen mit mir selbst gehadert und war ziemlich leer, weil ich viel gemacht habe, aber meistens ohne große Aufmerksamkeit. Das hat mich dann zusätzlich auch sehr frustriert und sich negativ auf meine Musik ausgewirkt. Ich bin viel zu verkrampft ans Schreiben herangegangen und im Endeffekt ist nichts gutes dabei herausgekommen.

Dann hab ich einfach ein paar Ami-Instrumentals gepackt, den Kopf frei gemacht und geschrieben. Ich wollte einfach etwas Spaß auf Beats haben, ohne die ganz große Erwartungen. Irgendwann hat das Ganze dann für mich ein Bild ergeben und ich habe es vervollständigt. Allerdings habe ich auch darauf geachtet, dass die Instrumentals nicht zu bekannt und ausgelutscht sind.

Video: Ammo feat. Sparky – Roc Marciano

Wie verlief eine typische Aufnahmesession und wie lange hast du an dem Mixtape insgesamt gearbeitet?

Bei den meisten Songs habe ich einen Part und eine Hook vorgegeben und es meinem Gast dann geschickt. Der hat seinen passenden Part dazu geschrieben und bei mir aufgenommen. Alles was ich dafür brauche, habe ich bei mir zuhause, daher war es kein Problem mal kurz vorbeizuschauen und den Part aufzunehmen. Den Song „Betonkunst“ zum Beispiel haben Jaes und ich allerdings in einer gemeinsamen abendlichen Session geschrieben und aufgenommen.

Für die Cuts bin ich mit Laptop und Interface zu DJ Laszlow und DJ Densen gefahren. Wir haben die Cuts dann direkt in die Projekte mit aufgenommen. Insgesamt habe ich fünf Monate gebraucht um alles fertigzustellen. Das beinhaltet auch das Aufnehmen, Mischen und Mastern, denn das mache ich alles selbst.

Gibt es einen Song, der dir ganz besonders am Herzen liegt oder zu dem du eine ganz spezielle Beziehung hast?

In der Vergangenheit habe ich oft einen „Lieblingssong“ auf meinen Releases gehabt. Diesmal ist es aber tatsächlich so, dass ich keinen klaren Favoriten ausmachen kann. „Roc Marciano“, zu dem wir zeitgleich ein Video veröffentlicht haben, steht natürlich für eine gewisse Haltung, die wir auch klar zum Ausdruck bringen möchten. Daher wurde er auch als ein Song ausgewählt, der ein Video bekommen sollte. Zwei weitere folgen übrigens noch.

Das heißt aber nicht, dass ich ihn jetzt viel lieber mag, als die restlichen Songs. Ich finde, das es wirklich ein sehr homogenes und sehr gutes Tape geworden ist. Ich mag alle Songs und Gastparts.

Kannst du uns zum Abschluss noch eine kleine Anekdote rund um die LP erzählen?

Da fällt mir nur ein, was der ausschlaggebende Punkt war, weshalb ich angefangen habe ein Mixtape zu schreiben. Ich war im Urlaub in der Türkei und hatte das „D.I.T.C. Studios Project“ Album auf meinem Handy, das ich bis zum Rückflug noch nicht gehört hatte. Nachdem der Flieger gestartet war, habe ich es in der Luft angemacht und das „Intro“ in Verbindung mit dem Gefühl gerade in der Luft zu sein, hat mich sehr beeindruckt. Generell hat mir das ganze dreckige Soundbild dann so sehr gefallen, dass ich den Entschluss gefasst habe auf ein Paar dieser Beats was zu schreiben, denn die Instrumental Version war auch dabei. Ich hab schon im Flieger angefangen zu schreiben, frei von irgendwelchem Druck, den ich mir sonst selbst gemacht habe.

Die letzten Worte gehören dir.

Ich möchte zum Schluss allen Danken, die an dem Mixtape mitgearbeitet haben und es zu dem gemacht haben, was es jetzt ist. One!

Cover+ Download

DOWNLOAD: „Gotham“ by AmmO

ammo-gotham-frontcover

Tracklist

01. Dickschädel
02. Abend mit den Jungs feat. Veedel Kaztro
03. Kippschalter
04. Lipton Ice Sparkling feat. Young Paul
05. Betonkunst feat. Jaes
06. Fuckmanichab feat. Dufsen
07. Dude Lebowski
08. Dschungel feat. Jonny Eggz
09. Roc Marciano feat. Sparky
10. Extra smooth feat. emohzi
11. Was Fitness feat. Jaes
12. Fronten ohne Grund feat. TAMI
13. Gotham

Der Beitrag AmmO über sein Mixtape „Gotham“ (Interview) erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.


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