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Janco – „Lilyhammer“ EP (Review + Stream)

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Am Donnerstag hat sich Till Ill offiziell in Janco umbenannt und die „Lilyhammer“ Release Party (FB-Event) gefeiert. Wir waren dabei und schildern euch hier unsere Eindrücke samt Videos.

Release Show

Im Careless-Store Berlin angekommen, das Klamotten-Sortiment im Shop durchstöbert, einen hausgemachten Butter-Rum mit Zimt getrunken (passend zum kalten Berliner Wetter und EP-Titel…) und dann ging es auch schon los. Auf der Releaseparty herrschte eine herzliche Stimmung und man merkte, dass alle hinter Janco und seiner musikalischen Entwicklung stehen. Zusammen mit Pero wurden die Songs der EP performt und auch der Sänger Semir präsentierte uns allen seine rauchige Stimme.

Nach dem Auftritt wurde der letzte Butter-Rum getrunken, mit allen Anwesenden gemütlich gequatscht und auch die CDs wanderten für fünf Euro in diverse Hände. Wie hieß es an dem Abend so schön: „Die EP kostet weniger als ’ne Schachtel Kippen.“ Ist auch gesünder und man hat definitiv mehr davon“ würde ich noch hinzufügen.

Live:

Short Facts

  • 5 Tracks | 12 Minuten
  • produced by Hignicken
  • Features: Semir
  • Releasedate: 04. November 2016

Review

Nun aber zum eigentlichen Release: Die EP, dessen Titel auf eine norwegisch/US-amerikanische Serie mit Steven Van Zandt in der Hauptrolle zurückgeht, beginnt mit einem traplastigen, aber stressfreien Beat und den Worten: „Flugmodus an. Für kein’ zu erreichen – nein, ruf mich nicht an. Einsiedlerkrebs, nur meine Ideen, mein Kopf und paar Beats – und ein Zug zum Entspann’.“ Janco hat sich tatsächlich mit einigen Freunden ein Haus mitten im Nirgendwo gemietet und dabei die Tracks für die EP gebastelt. Diese spezielle Stimmung kommt auf jeden Fall rüber. „Komm von allein hier nicht mehr raus. Ich hab hier alles was ich brauch. Schalt einfach alle Lichter aus, dis hier ist mein Lilyhammer!“ Schon der erste Track ist erwachsener als die alten Till Ill Tracks und macht Lust auf mehr.

„Auf & Davon“ startet mit einem Dudelsack – klingt erst einmal irritierend, passt aber tatsächlich richtig gut. Genau wie Janco’s erste Zeilen: „Die besten Lieder schreibt man traurig, oder besoffen – ich weiß auch nicht. Am Ende geht’s darum wie das Gefühl in deinem Bauch ist.“ Neben einiges an Rap-Skills besitzt der Track inhaltlich auch etwas Gesellschaftskritik: „Wir fressen Megges bis wir kotzen! Wir wissen Waffen sind der Tod, aber wir liefern sie ihn trotzdem. Jap, es wohnen Gangster in Berlin – und sie vergiften unser Essen, damit Manager verdien’.“

Der dritte Track „Fjord“ kommt ganz ohne Text aus, während der Beat einen in eine entspannte Stimmung versetzt. Irgendwie erinnert es mich an den Soundtrack zu „Die fabelhafte Welt der Amelie“.

Die Hook des vierten Tracks wird vom erwähnten Semir gesungen: „Wir haben uns lang nicht mehr gesehen. Ich will nicht wissen wie’s dir geht. Wir haben uns lang nicht mehr gesehen – ist auch okay.“ Selten klangen diese Worte gefühlvoller und rauchiger. Janco beschreibt ein Treffen mit einem alten Bekannten, der einfach nur mit seinem Leben prahlt. Mit seinem Projekt, seinem Verdienst, den Partys, den Drogen und dem Urlaub. Jeder von uns hat solche Bekannten und ist mindestens genauso genervt davon. Auch die „besorgten Bürger“ bekommen hier ihr Fett weg: „Nur seine Tochter und Frau dürfen nachts nicht mehr raus. Die Angst vor Geflüchteten ist halt sehr groß und da passt man dann doch lieber auf“.

Janco hasst solche Leute. Vielleicht wird es mit Alkohol besser? Mit dem Track „1,8 Promille“ kritisiert er aber nicht nur andere, sondern auch sich selbst: „Häng’ an der Bar und trinke zu viel. Trinke immer zu viel, noch ein bisschen von dem Bier. Ja, vielleicht habe ich das nicht im Griff kann passier’n.“ Er weiß einfach nicht, was mit ihm passiert wenn er trinkt. Er wird zum Arschloch und alle anderen gehen ihm aus dem Weg. Anderseits gucken alle anderen dämlich, wenn man nicht mit ihnen trinkt. Ich glaube, jeder kennt diese Situation in der Bar, wenn man da mit ein paar Bekannten sitzt, trinkt und sich fragt, was mache ich eigentlich hier mit all diesen Leuten? Genau diese Stimmung bringt der Track perfekt zum Ausdruck.

Fazit

Die EP ist eine runde Sache, die sowohl inhaltlich, als auch musikalisch überzeugt. Ich hätte mir gerne mehr davon gewünscht, aber ich glaube mit diesen fünf Tracks wird Janco jeden von euch überzeugen und Lust auf mehr machen. Außerdem sollte jeder einmal in den Genuss des Butter-Rums mit Zimt kommen oder zumindest das Rezept ausprobieren.

Full Stream

Tracklist & Cover

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Tracklist

01. Lilyhammer
02. Auf und davon
03. Fjord
04. Lang nicht gesehen feat. Semir
05. 1,8 Promille

Der Beitrag Janco – „Lilyhammer“ EP (Review + Stream) erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.


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