Ursprünglich in Menden geboren, ist Velix Recula nun nach Dortmund gezogen und hat sein Debütalbum vor rund drei Jahren veröffentlicht. Seitdem war er unter anderem auf der EP “Leiden oder Langeweile” von Prezident & Kamikazes zu hören. Am 01. September ist nun seine neue EP „Ruhryork’s finest“ erschienen.
Bei dem Begriff „Ruhryork“ denke ich unweigerlich an zu große Klamotten, laute „Ays“ in den Raps und hochgepitchte Vocal-Samples. Doch der erste Eindruck täuscht. Hier wird straight gerappt und das nach den Werten der ersten Deutschrap-Generation. Velix Recula hatten wir bereits im Dezember 2015 im Zuge von Krupplyn’s „La Vida Local Sampler“ bei uns im Programm.
Die Vorzeichen stehen gut für ein amtliches Release: Beats von Producern wie Adlib Swayze und Diggy Mac Dirt und ein Feature von Terence Chill. Gemischt und gemastert wurde „Ruhryork’s finest“ im Sirius Sounds Tonstudio, wo bereits unter anderem Witten Untouchable, Pedaz, Tice und zuletzt auch Tatwaffe ihre Releases geradebügeln ließen.
Thematisch gesehen kann Velix Recula durch unterhaltende Lines und einen zügigen Flow überzeugen. Unterstützt wird er durch rauschende Sample Beats aus dem MPC-Universum im Stile des 90er Jahre New York und illustrierten Cuts, die damit hervorragend harmonieren und die Brücke zum Albumtitel schlagen. Es wird ausschließlich übers Rappen gerappt, die Szene für whack befunden (von den eigenen Jungs einmal abgesehen) und representet.
Lyrisch ist es mir an manchen Stellen zu viel Deutschrap aus den 90ern. Lines in den „Kotmaden“ oder „Wischkabinen“ vorkommen oder dass Velix seine „Rhymes im eigenen Sud abkocht“ sind für mich nicht mehr zeitgemäß. Mit etwas mehr Vorbereitung könnte er auch etwas mehr von sich in die Tracks packen und seinen lyrischen Anspruch verändern. Insgesamt muss aber gesagt werden, dass Velix größtenteils seine Aufgaben im Rahmen hält und wenig Negatives auffällt.
Rückblickend ist zu sagen, dass der Dortmunder ein unterhaltsames und gutes Release vorlegt, das den szeneinternen Ansprüchen an einen Newcomer mehr als gerecht wird. Von Trap keine Spur und das ist auch einmal eine nette Abwechslung.
Anspieltipps: „Ruhryork’s finest,“ „Fungi“ & „Feldherr“
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