Die RAB-Redaktion wirft einen Blick zurück auf das Jahr 2015. Wir haben die vergangenen 365 Tage noch einmal Revue passieren lassen und stellen euch hier unsere persönlichen Best Of Listen vor. In diesem Beitrag findet ihr die Auswahl von RAB-Redakteur Can, der RAP-N-BLUES.com 2009 ins Leben gerufen hat.
Top Alben 2015: International
01. Freddie Gibbs – Shadow Of A Doubt (Stream)
Freddie Gibbs in the building: Der aus Los Angeles stammende emcee droppt mein persönliches Album des Jahres. Besonders das kraftvolle „Rearview“, das entspannte „Careless“ und der tiefgründige Song „Forever and a Day“ haben es mir angetan und liefen dutzende Male in meiner Playlist.
02. Fashawn – The Ecology (Stream | Konzert in Hamburg)
Ein Album, das schnell in Vergessenheit gerät, da es bereits im Februar erschienen ist. Trotzdem war Fashawn’s „The Ecology“ ein Dauergast in meinen Playlisten. Besonders der von Beewirks produzierte Track „Guess Who’s Back“ lief auf Dauerschleife. Die Hamburger unter euch werden sich bestimmt auch an das extrem dope Konzert im Mojo erinnern. Big Tune!
03. Protoje – „Ancient Future“
Protoje ist vor allem für seinen Hip-Hop geprägten Dancehall Sound bekannt. Sein Album „Ancient Future“ erinnert mich sehr an Damian Marley’s „Welcome To Jamrock“ LP aus dem jahr 2006. Unerklärlicherweise blieb Protoje’s Album größtenteils unter den Radarschirmen der Öffentlichkeit. Falls ihr mit Hip-Hop geprägtem Dancehall etwas anfangen könnt, solltet ihr unbedingt mal reinhören. Mein Anspieltipp: „Criminal“.
04. Paul Nice & Phill Most Chill – Fabreeze Brothers (Stream)
Paul Nice habe ich seit seiner Single „Definition Of Nice“ (2005) auf dem Schirm und seitdem immer mal wieder den einen oder anderen Track von ihm aufgeschnappt. Umso mehr habe ich mich gefreut, das er sich in 2015 mit einem neuen Longplayer zurückgemeldet hat. Das in Zusammenarbeit mit Phill Most Chill entstandene Album sprüht nur so vor Oldschool Einflüssen und hat mir gerade aus diesem Grund sehr gut gefallen. Ich stehe nun mal auf den Oldschool-Sound. :-)
05. Bluestaeb – Rodalquilar (Stream)
„Rodalquilar“ ist ein entspanntes Instrumental-Album, das sowohl in die classic- als auch in die trippige Richtung geht. Der bei Jakarta gesignte Producer Bluestaeb schafft es, beide Einflüsse miteinander zu vereinen, ohne dabei zu langweilig oder zu anstrengend zu klingen. Für mich eines der besten Instrumental-Scheiben in 2015.
06. JR & PH7 x Chuuwee – The South Sac Mack (Stream | Artist Feature #129)
Unvergessen bleibt mir in 2015 das Skype-Interview, das ich mit JR & PH7 im Rahmen dieser LP geführt habe. Mit dem eigentlich Gespräch waren wir nach einer knappen Stunde durch (hier das Interview), danach entwickelte sich noch ein lockerer, gut halbstündiger Plausch über Fußball, bei dem es insbesondere um die sportliche Situatiopn des HSV und den 1. FC Köln ging. Gute Jungs und ein gutes Album, das extrem chillig klingt und keinen wirklichen Füller hat.
07. Dr. Dre – Compton: A Soundtrack (Carsten’s Review | Gilbert’s Review)
Dr. Dre in the house: Ich weiß noch, das Dre’s neues und ultra gehypte Album am Release-Tag zwischen 3 Uhr und 6 Uhr morgens (deutsche Zeit) im kostenlosen Stream angehört werden konnte. Wie es der Zufall so wollte, befand ich mich zu dieser Zeit auf einer Nachtfahrt im Reisebus von Hamburg Richtung Bayern (Fahrtzeit 12 Stunden). Das WLAN funktionierte (!), ich konnte eh nicht pennen und so kam ich in den Genuss, mir das Album in voller Länge anzuhören. Hat schon was – ich habe die Aktion irgendwie gefeiert und das gilt auch für die LP. Auch wenn einige Lückenfüller dabei waren und ich den Hype nie so richtig nachvollziehen konnte, hat Dre bewiesen, das er auch mit modernen Produktionen umgehen kann.
08. Ghostface Killah – „36 Seasons“ (Stream)
Ghostface Killah hat in 2015 zwei Alben produziert. Zum einen, die in Zusammenarbeit mit BadBadNotGood produzierte LP „Sour Soul“ und zum anderen sein Solo Release „36 Seasons“, das mir ein klein wenig besser gefällt. Spannend finde ich an dem Release, das es die Fortsetzung von „12 Reasons to Die“ darstellt und eine spannende Geschichte erzählt. Worum es genau geht, erfahrt ihr hier.
09. Big Sean – Dark Sky Paradise
Starke Features (E-40, Kanye West, John Legend, Jhene ako + many more) und ein treibender, mal rougher, mal souliger Sound – das sind die Merkmale von Big Sean’s 2015er LP „Dark Sky Paradise“. ich weiß gar nicht, warum wir die LP auf RAB nicht gefeatured haben. Verdient hätte sie es allemal.
10. Kendrick Lamar – „To Pimp A Butterfly“ (Review | The Samples)
Ich gehöre wohl zu den wenigen Leuten, die Kendrick Lamar’s aktuelles Album „To Pimp A Butterfly“ nicht durchgängig feiern. Zu anstrengend sind mir die Beats, zu experimentell der Sound im allgemeinen. Dennoch – und das räume ich KDOT zweifelsfrei ein – hat der 28-jährige emcee ein extrem wichtiges Album releast, das vor allem textlich überzeugen kann. Kendrick hat typische Hip-Hop Klischees hinter sich gelassen und das Genre für neue Themen geöffnet. Genauere Hintergründe über das Album erfahrt ihr in Marie’s ausführlicher Review.
Auch gut:
The Game – The Documentary 2.5
Ghostface Killah & BadBadNotGood – Sour Soul
L’Orange & Kool Keith – Time? Astonishing!
Strangers of Necessity – Tangerine Avenue
Verbal Kent – Anesthesia
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