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RAB Autorencharts 2015: Marie (Autorin)

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Die RAB-Redaktion wirft einen Blick zurück auf das Musik Jahr 2015: Wir haben die vergangenen 365 Tage noch einmal Revue passieren lassen und stellen euch hier unsere persönlichen Best-Of Listen vor. Ladys first – also findet ihr in diesem Beitrag die Auswahl von RAB-Autorin Marie, die euch von Paderborn aus mit Plattenkritiken versorgt.

Top Alben 2015: Deutschrap

1. Marsimoto – Ring der Nebelungen (Review)

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„Ring der Nebelungen“ überzeugt mit trippigen Beats und verstrahlten Lyrics. Eine deutliche Steigerung zum Vorgängeralbum „Grüner Samt“, das klanglich eher seicht war. Während Marteria mittlerweile gänzlich im Mainstream eingetaucht ist, bewahrt er sich mit Marsimoto eine gewisse Individualität. Marsi reimt wie eh und je ein Brett an das andere, was jeden Song auf „Ring der Nebelungen“ zu einem Unikat machen.

2. Chefket – „Nachtmensch“ (Review | Interview)

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Chefket veröffentlicht nach 2009 endlich wieder ein komplettes Album. „Nachtmensch“ glänzt dabei durch Vielseitigkeit und guten Punchlines. Dabei beeindruckt Chefket wieder einmal durch einen guten Flow und seinen unverkennbaren Stil, Rap und Gesang mit mit musikalischen Varianten jedweder Coleur zu vermengen. Auf alle Fälle ein abwechslungsreicher und überaus gut produzierter Longplayer.

3. Dexter und Fatoni – „Yo Picasso“ (Review | Interview)

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Fatoni droppt zusammen mit dem Produzenten Dexter ein Kollabo-Album, das für mich einfach ein sehr gut durchproduziertes und überaus intelligentes Deutschrap-Album st. Die Punchlines reichen von ironischen Lachern über makabre Refrains bis hin zu intelligenten Passagen über das Leben und den Alltag. Dexter und Fatoni haben ihren eigenen Stil gefunden, der sich durch das komplette Album zieht.

4. ASD – „Blockbasta“ (Review | Artist feature #127)

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Afrob und Samy Deluxe veröffentlichen ohne lange Vorankündigung ihr zweites Kollabo-Album. Während der zwölf Jahre nach dem ersten gemeinsamen Album mutierte Samy Deluxe zu einer regelrechten Hip-Hop Legende, gründete sein eigenes Label, über das ebenfalls diverse Solo-Projekte released wurden. „Blockbasta“ knüpft an seinen Vorgänger „Wer hätte das gedacht“ an und präsentiert puren actionreichen Deutschrap, der steil nach vorne geht und meist auf jeglichen Schnick Schnack verzichtet.

5. Spluff – „Tohuwabohu“

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„Wenn Kraftklub mal wirklich in die Mukkibude gingen, käme Spluff dabei heraus.“ Spluff machen einfach Spaß. Die vier Jungs droppen ihr Debütalbum, was man gewohnheitsmäßig als Crossover bezeichnet. „Tohuwabohu“ ist allerdings viel mehr: treibende Gitarrenriffs gepaart mit deutschem Rap. Und das Ganze funktioniert ausgesprochen gut. Spluff verleihen dem eingestaubten Begriff des Crossover neuen Glanz.

6. Audio88 und Yassin – „Normaler Samt“ (Artist Feature #120)

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Hallo Metaebene! „Normaler Samt“ ist voller Selbstironie. Ob Konsumkritik oder Nihilismus: das Album der beiden Berliner Rapper ebnet in gewohnter Manier den Weg in die hintergründigen und häufig sarkastischen Texte. Das von den beiden Künstlern selbst als „Pop-Album“ betitelte Werk ist autonom und stilvoll und bietet allerlei Anspielungen auf die hiesige Hip-Hop- sowie Populärkultur.

7. Hiob und Morlockk Dilemma – „Kannibalismus jetzt“ (Beitrag)

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Das dritte gemeinsame Album von Hiob und Morlockk Dilemma verdient vollste Aufmerksamkeit von seinen Hörern. Ein Album voller Zorn und Zynismus als Deutung der hiesigen Gesellschaftssituation. Begleitet von analogen Synthie-Samplern und Gästen wie Spill, Retrogott oder Flo Mega zeigen uns die Beiden, dass nach dem Vorgänger „Apokalypse jetzt“ vor fünf Jahren „Kannibalismus jetzt“ nur der nächste schlüssige Schritt ist.

8. K.I.Z. – „Hurra die Welt geht unter“ (Beitrag)

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Der Weltuntergang auf der fünften Platte der Berliner wird nicht negativ gesehen. Eher als Neuanfang. Die überwiegend gesellschaftskritischen Texte auf „Hurra die Welt geht unter“ sind 2015 schlüssiger und ehrlicher als alles andere zuvor. Das postapokalyptische Szenario im Titeltrack, besungen von der kratzigen Stimme Henning Mays ist wohl einer der emotionalsten. KIZ ist insgesamt weniger abgedreht, dafür umso beweglicher und variabler.

9. Die Orsons – „What’s goes?“ (Review)

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Mit „What’s goes“ bringen die Orsons ordentlich Schwung in die Kiste! Das Potential in den Köpfen der vier Stuttgarter wurde richtig entfaltet und das Album steckt voller irrer Ideen. Neben Samples von Günther Oettinger oder Biene Maja kommt vor allem die Selbstironie – das Markenzeichen des Orsons – nicht zu kurz. Ein gut produziertes Album mit richtig starken Beats.

10. Deichkind – „Niveau weshalb warum“ (Video + Tour Dates)

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Verschwörerische Texte mit saftigen Beats und einer aberwitzigen Live-Show: Deichkind sind zurück. Neben derben Synthie-Klängen, Trap-Musik oder reduzierten Oldschool-Beats liefert das Album viele Tracks mit Hitpotenzial. Deichkind verkörpern abermals erfolgreich die modernen Clowns aus Hamburg.

Top Alben 2015: Non-Hip-Hop

1. Leon Bridges – „Coming Home“

Leon Bridges‘ Debutalbum hat alles, was ein gutes Soulalbum braucht: perfekte Harmonien, eine wahnsinnig schöne Stimme und Soul im Herzen, welcher uns direkt in die 50er Jahre zurückversetzt. Sein Klang würde dort nämlich direkt reinpassen. Schönster Kommentar zu seinem Song „Lisa Sawyer“: „This song makes me wish my name was Lisa.“

2. BOY – „We were here“

Die beiden Mädels Valeska Steiner und Sonja Glass wurden stark vermisst, immerhin liegt „Little Numbers“ im vergangenen 2011 und kein anderes Lied verbinden wir so stark mit dem damaligen Sommer. „We were here“ ist das zweite Album von BOY und um einiges energischer; weniger Folkpop und mehr Hall. BOYs Charme ist immer noch unwiderstehlich.

3. El Vy – „Return To The Moon“

Matt Berninger von The National und Brent Knopf von Menomena haben zusammen eine neue Band gegründet und mit „Return To The Moon“ ihr Debütalbum veröffentlicht. Das Album ist eine perfekte Mischung aus harten Gitarrenriffs und einfühlsamen, ruhigeren Songs. Matt Berningers tiefe Baritonstimme passt wie die Faust aufs Auge dazu.

4. Jamie XX – „In Colours“

Der Beatbastler von The XX veröffentlicht sein Solo-Debütalbum als Jamie XX. Und beweist damit, dass er mehr als nur ein Musikproduzent ist. Neben Steel Pan ähnlichen Tönen finden sich noch allerlei weitere Klänge auf dem Album: von Field Recordings, Drum’n’Bass Beats bis hin zu Noise-Geräuschen. „In Colours“ ist ein musikalischer Klangteppich, der vielseitig und unprätentiös klingt.

5. Tame Impala – „Currents“

Mit „Currents“ distanzieren sich die Australier von ihrem bis dato gängigen schrammeligen Retrosound der 60er Jahre und brechen gängige Psych-Rock-Normen. Die gewohnt verhallte Atmosphäre von Tame Impala muss allerdings kein bisschen einbüßen. Vielmehr addiert das Album elektronische Elemente sowie House-artige Beats dazu. Der Wechsel von Gitarren zu Synthies steht Tame Impala überraschend gut; eine schöne Entwicklung.

6. Chvrches – „Every Open Eye“

Die britische Elektropop Band liefern wieder ein episch melodisches Album, welches beim Hören Gänsehaut verleiht. Lauren Mayberry überzeugt abermals mit einer unglaublich klaren und starken, dabei aber auch sanften Stimme. „Every Open Eye“ bietet von tanzbaren Elektrosounds bis langsameren, ruhigeren Songs alles, auf das wir seit dem Debütalbum so sehnsüchtig gewartet haben.

7. Disclosure – „Caracal“

Disclosure droppen abermals ein Feature-Album, deren Gäste sich sehen lassen können: Gregory Porter, Kwabs, Lorde, Sam Smith, The Weeknd und noch viele weitere leihen ihre Stimme für „Caracal“. Die beiden Lawrence-Brüder zeigen abermals, wie gut sie den Spagat zwischen Massentauglichkeit und feinfühliger Elektronik hinbekommen. Und bleiben sich selber und ihrem eigenen charakteristischen Klang treu.

8. Oh Wonder – „Oh Wonder“
Hinter Oh Wonder stehen die klassisch ausgebildete Solistin Josephine und Sänger sowie Produzent Anthony. Die beiden Londoner droppen ein Album, welches stilistisch zwischen treibendem Elektro sowie einfühlsamen Klavier-Balladen angesiedelt werden kann. Dabei harmonieren die Stimmen der beiden Sänger auf eine einzigartige Art und Weise. Besonders der Song „Livewire“ überzeugt mit einer Besonderheit aus charmanten Beats und klangvollen Stimmen.

9. Beirut – „No No No“

Die US-amerikanische Folkband lässt vier Jahre auf den Nachfolger von „The Rip Tide“ warten. Die Krise des Sängers Zach Condon, geprägt durch Scheidung und Krankheit wurde von Kritikern auf das dritte Album der Band projiziert. Viele waren von „The Rip Tide“ enttäuscht. Mit „No No No“ scheint Condon seine Krise überstanden zu haben: eine andauernde Schreibblockade wurde offensichtlich überwunden und das Album ist die wohl fröhlichste Platte der Folkband. Allerdings schwingt die Beirut-typische Melancholie abermals mit, welche jedoch nie zu traurig ist. Gerade passend für den Winter.

10. Grimes – „Art Angels“

Grimes beweist mit ihrem vierten Album, dass gut produzierte Popmusik durchaus vielschichtig sein kann. Die Kanadierin versteht es, sich als Gesamtkunstwerk zu promoten und wird bereits als Ikone verstanden, die uns zeigt, wo die künstlerische Zukunft der Popmusik wirklich liegen könnte.

Top 15 Lieblingssongs 2015

(ohne Ranking)
1. Boy – „Fear“
2. Chefket – „Wir“
3. Cosby – „As Fast As We Can“
4. Drake – „Hotline Bling“
5. El Vy – „Return To The Moon“
6. Fatoni – „C’mon, das geht doch klüger“
7. Gloomy Boyz – „Keiner“
8. Jamie XX- „Stranger In A Room“
9. Kendrick Lamar – „King Kunta“
10. Lana del Rey – „Young And Beautiful“
11. Leon Bridges – „Lisa Sawyer“
12. Major Lazer – „Lean On“
13. MØ – „Kamikaze“
14. Modest Mouse – „Wicked Campaign“
15. Tame Impala – „Let It Happen“


Unseren Jahresrückblick für 2014, bei dem unter anderem Falk Schacht, Tom (Melting Pot Music), Till (Rap.de) und viele andere mitgemacht haben, findet ihr hier.

Der Beitrag RAB Autorencharts 2015: Marie (Autorin) erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.


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