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Nynjoe –„Optimist“ EP (Stream + Review)

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Nynjoe, eine Hälfte der Rohdiamanten, meldete sich letzten Freitag nach sechs Jahren der Release-Abstinenz mit seiner Free-EP, „Optimist“ zurück.

Mit „Schlechter als erwartet“ erschuf Nynjoe, gemeinsam mit GranTill unter dem Psedonym Rohdiamanten, bereits vor sechs Jahren ein Album, das großen Anklang gefunden hat. Doch obwohl viele Rap-Größen ihnen eine rosige Zukunft vorhergesagt haben, blieb der große Durchbruch, zwölf nach dem Erstlingswerk „Bastlaz“ aus. Auf „Optimist“ kehrt Nynjoe nun zu seinen Wurzeln zurück und besticht mit Vielseitigkeit.

Inhaltlich herausragend ist dabei sicherlich „Kokain Prinzessin“, auf der Nynjoe seine wahre Liebe, die mittlerweile drogenabhängig ist, nach über zehn Jahren wiedersieht. Auch der Titeltrack, eine Ode an das Durchhaltevermögen, weiß zu überzeugen und frisst sich durch eine zunächst befremdliche Rhythmik, an die man sich aber schnell gewöhnt, im Gehörgang fest. „Arbeiten gehen“ schlägt die Brücke zwischen Leistungsdruck und davon entkommen. Während sich die Strophen mit dem zweiten auseinandersetzen und dementsprechend etwas „grimey“ daherkommen, wird es in der Hook schon fast Roots Reggae-mäßig. Neben den vielen Thementracks gibt es auch jede Menge Hip Hop. Auf „Somma an da Hall“ befasst sich Nynjoe mit seinen durchschnittlichen Graffiti-Skills, denen er während dem Kölner Sommer freien Lauf lässt. Auf der treibenden Video-Single „Haga una Rila“ inkl. The Platters-Sample und Blues-angehauchten „Fotze nennen sie ihn“ wird standesgemäß von oben herab auf die Kacke gehauen.

Nynjoe

Somit gestaltet sich das Album inhaltlich sehr abwechslungsreich. Eine Eigenschaft, die der musikalischen Untermalung durch Beatbauer wie Illtech, Al Terego, Tailormade Productions, Drumkid, Jay Baez, Ted Arms sowie Nynjoe selbst und live eingespielter Posaune, Schlagzeug und Mundharmonika, ebenso vollends attestiert werden kann. So klingen die Beats größtenteils zwar unspektakulär, aber besitzen den nötigen Spielraum für Nynjoe, der stimmlich etwas an Pal One erinnert.

Handwerklich betrachtet bietet „Optimist“ ziemlich wenig Schwächen. Mit seinen mittlerweile 34 Jahren und seinem Background trifft Nynjoe höchstwahrscheinlich zwar nicht den Nerv der Zeit, aber darauf ist das Release auch augenscheinlich nicht ausgelegt. Trotzdem handelt es sich bei „Optimist“ um ein ordentliches Album, das somit an „Schlechter als erwartet“ anschließen kann, aber ihm nicht noch eins draufsetzen kann. Vielleicht mit der nächsten Platte? Zu erzählen gäbe es bis dahin sicher noch eine ganze Menge mehr.

Full Stream

Tracklist

01. Born `n`raised
02. Pfeifen auf den Tag
03. Über den Dingen
04. Arbeiten gehn Tipp!
05. Kokain Prinzessin Tipp!
06. Optimist
07. Skit-Wiedergeburt
08. Somma an da Hall
09. Hasch in der Pief
10. Haga una rila Tipp!
11. Fotze nenn sie ihn
12. Metronom

Album Cover

NYNJOE - OPTIMIST cover

Weitere Informationen über Nynjoe findet Ihr auf Facebook.

Der Beitrag Nynjoe – „Optimist“ EP (Stream + Review) erschien zuerst auf RAP-N-BLUES.com.


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